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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Klein, Henry Oscar: Eine originelle Dreifarbenmethode
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Doležal, Eduard: Arbeiten und Fortschritte auf dem Gebiete der Photogrammetrie in den Jahren 1902 und 1903
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0191

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Fortschritte auf dem Gebiete der Photogrammetrie u. s. w.

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Platte, das ein Rotdruck-Negativ sein soll. Die Lichtstrahlen
hatten zur Erzeugung dieses Rotdruckbildes die langsam
arbeitende Chlorsilberplatte zu passieren, und dienen zur Bild-
erzeugung des Gelbdrucknegativs. Die von Kapitän Davidson
vorgelegten Proben sind entschieden vielversprechend, und
wird das Verfahren bereits von einer Firma in Brighton
kommerziell ausgebeutet.

Arbeiten und Fortschritte auf dem Gebiete
der Photogrammetrie in den Jahren 1902 und 1903.
Von Eduard Dolezal,
o. ö. Professor an der k. k. Bergakademie in Leoben.
Die beiden letzten Jahre stehen im Zeichen der Stereo-
Photogrammetrie, wozu wichtige Arbeiten aus dem Gebiete
der Ballon- und Drachen - Photogrammetrie hinzutreten.
Die Idee von Grousillier, bei der Distanzmessung von
dem Prinzipe des stereoskopischen Sehens Gebrauch zu machen,
hat die Firma Carl Zeiß in Jena ausgewertet; sie hat Apparate
gebaut, welche eine Erweiterung der dem Sehen mit unbe-
waffnetem Auge gesteckten Grenzen der stereoskopischen
Wahrnehmung gestatten: Den stereoskopischen Entfernungs-
messer, den Stereokomparator u. s. w.
Dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Zeiß sehen In-
stitutes, Dr. Pulfrich, gebührt das Verdienst, das stereo-
skopische Messen von Entfernungen in höchstem Maße aus-
gebildet und Instrumente angegeben zu haben, welche diese
Messungen äußerst bequem und sicher auszuführen ermög-
lichen.
Werden in verschiedener Entfernung befindliche Gegen-
stände mit beiden Augen betrachtet, so sehen wir sie räum-
lich hintereinander; mit einem Auge gesehen, erscheinen sie
gleichweit. Das stereoskopische Sehen, durch welches die
Tiefenunterschiede 'wahrgenommen werden, hat für normale
Augen gewisse Grenzen, und zwar werden Objekte mit Kon-
vergenzwinkeln unter 30" nicht mehr in verschiedener Ent-
fernung gesehen, was etwa bei 400 bis 500 m stattfindet.
Gegenstände innerhalb dieser Entfernung sehen wir als
Raumbilder, während alle in größerer Entfernung liegenden
Objekte nur ein ebenes Bild geben.
Die Grenzen der stereoskopischen Wahrnehmung können
erweitert werden:

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