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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0564
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55°

Linien- und Kornraster.

Autotypie. Das Albertsche Patent der Plerstellung der
Dreifarbenautotypieen unter Drehung der Raster um je
30 Grad führte zu Patentstreitigkeiten, was Bruno Meyer
in seiner Broschüre „Sachverständige und D. R.-P. 64806“
(„Deutsche phot. Bibliothek“, Bd. 8), Weimar, Verlag der
,, Deutschen Phot.-Zeitung“ (K. Schwier) 1902, 90 S„ schildert,
und auch in der von der Firma Falz & Werner in Leipzig
herausgegebenen Fachzeitschrift „Die Reproduktion“ 1903,
Nr. 10 bis 12 findet sich hierüber unter dem Titel: „Soli-
darität“ ein interessanter Aufsatz.
J. Wheelers „ Metzographs chirm “ für Halbtonauto-
typieen in Kornmanier besteht bekanntlich aus einer in Glas
geätzten Körnung. Der Erfinder erwähnt, daß sein Verfahren
Fortschritte zu verzeichnen habe (,, Penroses Pictorial Annual“
1903/4, S. 79).
Ueber die Herstellung von gekreuzten Linienrastern
für Autotypie schreibt Gamble („Journal of the Camera Club
„Brit. Journ. Phot. Almanac“ 1904, S. 840). Die mit Aetzgrund
überzogenen Glasplatten werden mit der Liniiermaschine
liniiert und mit Flußsäure geätzt; dann werden die tief ge-
ätzten Linien mit schwarzer Masse ausgefüllt. D eville erzeugt
verschiedene Raster, indem er einen gekreuzten Raster in
geeignetem Abstande vor die photographische Platte bringt
und die Linse mit einer kleinen Lochblende abblendet. Elek-
trisches Bogenlicht wird auf das Loch kondensiert; das Resultat
ist eine Serie scharfer Vierecke auf der Platte. Wird eine
andere Blende in anderer Stellung ebenso photographiert, so
bilden sich daneben andere Systeme von Vierecken, welche
eventuell im Plalbton gehalten sein können; auch unregel-
mäßig gekörnte Lichtfilter werden a. a. O. beschrieben.
Neue Autotypieraster. Laut einer Mitteilung im
„Brit. Journal of Photograph}'-“ ist es gelungen, mit einem
Raster von 400 Strichen pro Zoll (= 16 pro Millimeter) Auto-
typieen herzustellen, die sich gut drucken lassen. Bei solcher
Feinheit entzieht sich der Raster völlig dem unbewaffneten
Auge und ist von einem Lichtdruck nicht zu unterscheiden.
Die heute üblichen Autotypieen besitzen vier bis acht Striche
pro Millimeter. Diese ganz feinen Autotypieen sollen sogar
weniger Schwierigkeiten beim Drucke bereiten, indem die
„Zurichtung“ so gut wie überflüssig wird. Dafür wird die
Qualität der Druckschwärze und der Papieroberfläche von
größerer Bedeutung wie zuvor.
Unter dem Namen Levy - Original-Ruled-Raster
bringt Friedrich Hemsath einen billigen Raster auf den
Markt, welcher sich in keiner Weise von den seitherigen Levy-
 
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