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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0565

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Linien- und Kornraster.

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Rastern unterscheidet. Der einzige Unterschied zwischen den
Original-Ruled-Rastern und den seitherigen geätzten Rastern
besteht darin, daß erstere in einen festen, äußerst widerstands-
fähigen und vollkommen gedeckten Grund liniiert sind, während
letztere nach dem Liniieren einem Aetzprozeß unterworfen und
die solchergestalt tiefgeätzten Linien mit einem Farbstoff aus-
gefüllt werden. Es ist einleuchtend, daß durch Wegfall des
Aetzens die Linien in ihrer ursprünglichen vollen Schärfe
erhalten bleiben müssen, während die transparenten Linien
das blanke Glas darstellen. Nach dem Verkitten befinden sich
die Kreuzungsstellen der Linien in innigem Kontakt, der keine
Umstrahlung zuläßt.
Als weitere Neuheit bringt Hemsath noch einen Levy-
Schachbrett-Raster auf den Markt, der, entgegen der
üblichen Linienkreuzung, ein System quadratischer Flächen
in schachbrettartiger Anordnung darstellt.
Auf eine verstellbare Autotypieblende mit zwei
verschiebbaren Lamellen erhielt C. P. Goerz in Friedenau
bei Berlin den D. G.-M. Nr. 192883 („ Die phot. Industrie“ 1903,
Heft 9, S. 132).
The Amstutz Photo-Engraving-Machine. In „The
Proceß Photogram“, Juni 1903 wird über eine kühne Idee des
Amerikaners Am stutz berichtet, der die Aetzung von Auto-
typieen ganz vermeidet und an deren Stelle, die maschinelle
Arbeit seines ,, Akrographen “ treten läßt. Das Amstutzsche
Verfahren, das seit seiner ersten Beschreibung in „The Proceß
Photogram“ kleine, wenn auch wichtige Veränderungen er-
fahren hat, beruht in erster Linie auf der Anwendung eines
Kohle-Reliefbildes. Dieses Kohlebild wird mit dem Relief
nach oben auf einen etwa 3 Zoll im Durchmesser besitzenden
Messingcylinder gelegt und mit einem Streifen Celluloid be-
deckt, der durch geeignete Vorrichtungen straff gespannt wird.
Auf diesen Celluloidstreifen senkt sich ein V-förmiger Schneide-
stahl, auf einem passenden Karren montiert, nieder, in seiner
Tiefe genau justiert. Der Cylinder wird in Rotation versetzt,
und zu gleicher Zeit bewegen sich Karren und daran be-
festigtes Werkzeug in einem von vornherein festgelegten
Schritt von links nach rechts. In wenigen Augenblicken hat
das Werkzeug in die obere Fläche des Celluloids ein Relief
geschnitten, das mit dem des darunter liegenden Kohlebildes
korrespondiert, derart, daß die Töne des Originals in mehr
oder weniger breite Linientöne umgesetzt werden, genau wie
in einer Linienautotypie. Das Cellulo'idrelief kann mit Cellu-
loidlack auf Hölzblöcken in Schrifthöhe montiert werden und
soll eine Auflage von 20000 aushalten können. Selbstverständ-
 
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