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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0571
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Einstaubverfahren. — Photokeramik u. s. w.

557

Emstaubverfahren. — Photokeramik. — Kopierverfahren
mit Asphalt, Chromeiweiß und Chromleim.
Auf ein Verfahren zur Herstellung von photogra-
phischen Schmelzf arb enbildern mittels Bichromat-
zucker wurde in Kl. 57 unter Nr. 142938 vom 23. Februar 1902
ein D. R.-P. an Arthur Fischer in Berlin erteilt. An Stelle
der bis dahin verwendeten Zuckerarten wird Mannazucker,
d. h. Mannit, zur Herstellung der lichtempfindlichen Schicht
benutzt. Das bekannte Einstaubverfahren, welches bisher als
lichtempfindliche Schicht ein Gemisch aus Zucker, Honig,
Gummi und Bichromatlösung enthielt, erscheint dahin modi-
fiziert, daß anstatt der gebräuchlichen Zuckerarten, wie Trauben-
oder Rohrzucker, eine andere Art, und zwar der Mannazucker
in Anwendung gebracht wird. Der Mannazucker, oder Mannit,
hat bekanntlich zwei Wasserstoffatome mehr als der Trauben-
zucker, aus welchem er auch durch Reduktion vermittelst
Natrium am algams gewonnen werden kann. Durch Gebrauch
dieser Substanz sollen die Schwierigkeiten des Auftragens des
Farbpulvers und die stets unvermeidliche Unschärfe der Bilder
gänzlich fortfallen. Mannazucker scheint mit Kaliumbichromat
eine Verbindung zu geben, welche besonders geeignet ist, den
Emaillefarbstoff festzuhalten, ohne ihn zu feuchten, wodurch
schärfere Bilder resultieren, als bei Verwendung von Honig
oder gewöhnlichem Traubenzucker. Die lichtempfindliche
Schicht kann beispielsweise nach folgendem Rezept hergestelit
werden. Lösung I: 12 g Mannazucker und 50 ccm Wasser.
Dazu können unter Umständen noch 6 g Gummiarabikum
gesetzt werden. Lösung II: 5 g Ammoniumbichromat, 5 g
Kaliumbichromat und 50 ccm Wasser. Von beiden Lösungen
werden gleiche Mengen gemischt und in bekannter Art auf
die Platte gebracht (,,Phot. Chronik“ 1903, S. 607)«.
Photokeramische Bilder mit Hilfe des Eiustaub-
verfahrens. Hierbei wird folgendermaßen verfahren: Eine
Glasplatte wird nach gründlichster Reinigung mit zweiprozen-
tigem Kollodium überzogen, hierauf, nach dem Trocknen
derselben, die lichtempfindliche Chromatschicht aufgegossen
(Wasser 160 ccm, Rohrzucker 5 g, Dextrin 4 g, Glycerin 10 bis
20 Tropfen, Kaliumbichromat 4 g) und bei künstlicher Wärme
getrocknet. Die getrocknete Platte wird hierauf unter einem
Diapositiv nach dem Photometer kopiert, dann mittels der
Schmelzfarben (pulverförmige Porzellanfarbe) das Bild hervor-
gerufen, wobei man sich eines möglichst feinen Pinsels bedient,
wieder kollodioniert und ausgewaschen. Das Bild schwimmt
dann von selbst von der Unterlage, wird auf die neue Unter-
lage, Porzellan oder Glas, übertragen, getrocknet, mit Fluß-
 
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