30 ?orschungen auf dem Gebiete wissenschaftlicher Photochemie.
zu dem hier erörterten „künstlichen“ Gleichgewicht mag etroa
die Konstanz der Rioeauhöhe in einem Wasser-Resernoir gelten,
in das ebensouicl Wasser unter flrbeitsnerbrauch eingepumpt
wird, als in derselben Zeit freiwillig durch eine Ausflufjöffnung
abflief3t. Der stationäre Zustand hängt hier wie dort ersichtlicher-
weise non der Geschwindigkeit der beiden in entgegengese^ter
Richtung oerlaufenden Ginzelprozesse ab, während anderseits
die Kenntnis des stationären Zustandes und eines der beiden
einander entgegenwirkenden Vorgänge Schlüsse auf die Ge-
schwindigkeit des anderen zu ziehen erlaubt.
Die Geschwindigkeit der rein chemischen Umwandlung ist
nach den Gesehen der chemischen Kinetik proportional der aktiuen
ITlasse der reagierenden IRolekülgattungen, wobei als aktioe
Klasse die auf die IRolekularkoeffizienten der betreffenden
Reaktion erhobenen Klolekularkonzentrationen gelten. 5ür die
Geschwindigkeit der rein photochemischen Umsetzung legt der
oben erwähnte experimentelle Befund, daf3 bei oollständiger
Absorption des chemisch wirksamen Dichtes, also bei genügendem
Anthrazengchalt, sich die Dianthrazenkonzcntration des stationären
Zustandes bei Henderung des Anthrazengehaltes nicht ändert,
die Vermutung nahe, dafj die in jedem Augenblick gebildete Di-
anthrazenmenge der chemisch absorbierten Cichtmenge proportional
ist. Anderseits haben Kernst und Wittmer für die Geschwindig-
keit einer im Dichte oerlaufenden Reaktion eine der rein chemischen
Reaktionsgeschwindigkeit ganz analoge Beziehung aufgestellt,
welche besagt, dafj bei gleichen Belichtungsoerhältnissen die
Geschwindigkeit der aktmen Klasse der reagierenden Rlolekul-
gattungen proportional ist, der Proportionalitätsfaktor selbst aber
mit der Dichtintensität oariiert, indem er der letjteren proportional
ist. Beide Auffassungen lassen sich indessen unter Heranziehung
des bekannten Bunsen-Roscoeschen Gxtinktionsgesetjes sehr
wohl oereinen und führen zu identischen Resultaten, sofern man
nur annimmt, dafj die Klolekulzahl, die sogen. „Ordnung“, mit
der ein lichtempfindlicher Stoff sich an einer photochemischen
Reaktion beteiligt, gleich eins ist. Dies aber ist in sehr be-
merkenswerter Weise bei allen bisher untersuchten photo-
wenn man sich, was prinzipiell gleichfalls möglich ist, den kafhodisch ent-
wickelten Wasserstoff und den chemisch entwickelten Sauerstoff fortgesefjt zu
Wasser uerbrannt denkt. Dafj auch diese Art des scheinbaren Gleichgewichtes,
das non dem nach Stromunterbrechung angestrebten wahren Gleichgewicht
zwischen NaCl, Na CIO und ö2 aufjerordentlich weit entfernt ist, einerseits
oon der Stromstärke abhängt, die den eigentlichen elektrochemischen Vorgang
einsinnig beeinflufjt, anderseits sehr stark mit der spezifischen Flatur des zu-
gesetjfen Katalysators oariiert, der die Geschwindigkeit der chemischen Partial-
reaktion bedingt, liegt auf der Hand. Die Analogie zu dem oben erwähnten
photochemischen Gleichgewichtszustände ist also eine nöllige.
zu dem hier erörterten „künstlichen“ Gleichgewicht mag etroa
die Konstanz der Rioeauhöhe in einem Wasser-Resernoir gelten,
in das ebensouicl Wasser unter flrbeitsnerbrauch eingepumpt
wird, als in derselben Zeit freiwillig durch eine Ausflufjöffnung
abflief3t. Der stationäre Zustand hängt hier wie dort ersichtlicher-
weise non der Geschwindigkeit der beiden in entgegengese^ter
Richtung oerlaufenden Ginzelprozesse ab, während anderseits
die Kenntnis des stationären Zustandes und eines der beiden
einander entgegenwirkenden Vorgänge Schlüsse auf die Ge-
schwindigkeit des anderen zu ziehen erlaubt.
Die Geschwindigkeit der rein chemischen Umwandlung ist
nach den Gesehen der chemischen Kinetik proportional der aktiuen
ITlasse der reagierenden IRolekülgattungen, wobei als aktioe
Klasse die auf die IRolekularkoeffizienten der betreffenden
Reaktion erhobenen Klolekularkonzentrationen gelten. 5ür die
Geschwindigkeit der rein photochemischen Umsetzung legt der
oben erwähnte experimentelle Befund, daf3 bei oollständiger
Absorption des chemisch wirksamen Dichtes, also bei genügendem
Anthrazengchalt, sich die Dianthrazenkonzcntration des stationären
Zustandes bei Henderung des Anthrazengehaltes nicht ändert,
die Vermutung nahe, dafj die in jedem Augenblick gebildete Di-
anthrazenmenge der chemisch absorbierten Cichtmenge proportional
ist. Anderseits haben Kernst und Wittmer für die Geschwindig-
keit einer im Dichte oerlaufenden Reaktion eine der rein chemischen
Reaktionsgeschwindigkeit ganz analoge Beziehung aufgestellt,
welche besagt, dafj bei gleichen Belichtungsoerhältnissen die
Geschwindigkeit der aktmen Klasse der reagierenden Rlolekul-
gattungen proportional ist, der Proportionalitätsfaktor selbst aber
mit der Dichtintensität oariiert, indem er der letjteren proportional
ist. Beide Auffassungen lassen sich indessen unter Heranziehung
des bekannten Bunsen-Roscoeschen Gxtinktionsgesetjes sehr
wohl oereinen und führen zu identischen Resultaten, sofern man
nur annimmt, dafj die Klolekulzahl, die sogen. „Ordnung“, mit
der ein lichtempfindlicher Stoff sich an einer photochemischen
Reaktion beteiligt, gleich eins ist. Dies aber ist in sehr be-
merkenswerter Weise bei allen bisher untersuchten photo-
wenn man sich, was prinzipiell gleichfalls möglich ist, den kafhodisch ent-
wickelten Wasserstoff und den chemisch entwickelten Sauerstoff fortgesefjt zu
Wasser uerbrannt denkt. Dafj auch diese Art des scheinbaren Gleichgewichtes,
das non dem nach Stromunterbrechung angestrebten wahren Gleichgewicht
zwischen NaCl, Na CIO und ö2 aufjerordentlich weit entfernt ist, einerseits
oon der Stromstärke abhängt, die den eigentlichen elektrochemischen Vorgang
einsinnig beeinflufjt, anderseits sehr stark mit der spezifischen Flatur des zu-
gesetjfen Katalysators oariiert, der die Geschwindigkeit der chemischen Partial-
reaktion bedingt, liegt auf der Hand. Die Analogie zu dem oben erwähnten
photochemischen Gleichgewichtszustände ist also eine nöllige.