Lieber die photographische Wirkung der unsichtbaren Farben.
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das rtitrasadimethylanilin, auf das Wood1) zuerst hinmies. ein
solcher Lichtfilter schaltet also sämtliche chemisch roirksamen
Farben aus und läfjt nur die unsichtbaren Farben der Körper
zur Geltung kommen. Wood sagt über das nitrosodimethyl-
anilin, dafj man bei seiner Anmendung als Eichtfilter in der
Candschaftsphotographie Aufnahmen erhält, in denen die durch
die direkten Sonnenstrahlen heruorgerufenen Schatten sehr uiel
roeniger intensiu erscheinen, da der Cichtfilter die chemisch roirk-
samen, sichtbaren Strahlen absorbiert, mährend er die ultra-
oioletten Strahlen des diffusen Himmelslichtes, roelches die Schatten
aufhellt, sehr gut durchläf3t.
meine Untersuchungen über die Absorption organischer
Farbstoffe im Ultraoiolett2) hatten ergeben, dafj nicht nur die
organischen Farbstoffe charakteristische Absorptionsbanden im
Ultraoiolett besitzen, sondern dafj auch die farblosen Basen und
Komponenten der Farbstoffe alle unsichtbar gefärbten Körper
mit intensioen Absorptionsbanden im Ultraoiolett sind, und ztoar,
dafj sie eine Absorption besitzen, die, ihrer Art nach, der ultra-
oioletten Absorption der zugehörigen Farbstoffe entspricht. Diese
Resultate bestätigen bis zu einem gemissen Grade eine Hypothese,
die Schüße3) im Jahre 1892 auf Grund der spektroskopischen
Untersuchung einer Reihe oon Triphenylmethan-Farbstoffen auf-
stellte. Gr fand nämlich beim Vergleich der Absorptionsspektren
der einzelnen Farbstoffe, dafj, roenn die Absorptionsbanden sehr
roeit nach Rot rückten, eine zmeite Bandengruppe oon annähernd
doppelt so großer Schcoingungszahl, die er mit Oktaoe be-
zeichnte, aus dem Ultraoiolett in das sichtbare Spektrum ein-
trat. Danach müfjte es möglich sein, bei einem Farbstoff aus
der Lage der sichtbaren Absorptionsbanden auf das unsichtbare
Absorptionsspektrum zu schließen, da ja dann der sichtbaren
Farbe eine ganz bestimmte unsichtbare Farbe zukäme. Diese
Hypothese, die Schütje nicht rueiter oerfolgte und begründete,
murde später oon Grebe und anderen als sehr unmahrscheinlich
hingestellt. Die Resultate meiner oben angeführten Arbeit haben
nun gezeigt, dafj das, toas Schütje nur oermutete, mirklich be-
steht, allerdings mit gemissen Ginschränkungen. Unter der
Voraussetjung, dafj man Farbstoffe ähnlicher Konstitution mit-
einander oergleicht, roird man die oon Schütje nur hypothetisch
angenommene Gesetjmäfjigkeit der ultraoioletten Absorptions-
spektren finden. Farbstoffe ähnlicher Konstitution besitjen aufjer
ihrer sichtbaren Farbe noch eine unsichtbare Farbe, die zu der
]) „Philosoph. HLag.“ 1903, Bd. 6, S. 257.
2) „Zdtschr. f. phvsik. Chemie“ 1905, Bd. 3, S. 257.
5) „Zeitschr. f. physik. Chemie“ 1892, Bd. 9, S. 109.
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das rtitrasadimethylanilin, auf das Wood1) zuerst hinmies. ein
solcher Lichtfilter schaltet also sämtliche chemisch roirksamen
Farben aus und läfjt nur die unsichtbaren Farben der Körper
zur Geltung kommen. Wood sagt über das nitrosodimethyl-
anilin, dafj man bei seiner Anmendung als Eichtfilter in der
Candschaftsphotographie Aufnahmen erhält, in denen die durch
die direkten Sonnenstrahlen heruorgerufenen Schatten sehr uiel
roeniger intensiu erscheinen, da der Cichtfilter die chemisch roirk-
samen, sichtbaren Strahlen absorbiert, mährend er die ultra-
oioletten Strahlen des diffusen Himmelslichtes, roelches die Schatten
aufhellt, sehr gut durchläf3t.
meine Untersuchungen über die Absorption organischer
Farbstoffe im Ultraoiolett2) hatten ergeben, dafj nicht nur die
organischen Farbstoffe charakteristische Absorptionsbanden im
Ultraoiolett besitzen, sondern dafj auch die farblosen Basen und
Komponenten der Farbstoffe alle unsichtbar gefärbten Körper
mit intensioen Absorptionsbanden im Ultraoiolett sind, und ztoar,
dafj sie eine Absorption besitzen, die, ihrer Art nach, der ultra-
oioletten Absorption der zugehörigen Farbstoffe entspricht. Diese
Resultate bestätigen bis zu einem gemissen Grade eine Hypothese,
die Schüße3) im Jahre 1892 auf Grund der spektroskopischen
Untersuchung einer Reihe oon Triphenylmethan-Farbstoffen auf-
stellte. Gr fand nämlich beim Vergleich der Absorptionsspektren
der einzelnen Farbstoffe, dafj, roenn die Absorptionsbanden sehr
roeit nach Rot rückten, eine zmeite Bandengruppe oon annähernd
doppelt so großer Schcoingungszahl, die er mit Oktaoe be-
zeichnte, aus dem Ultraoiolett in das sichtbare Spektrum ein-
trat. Danach müfjte es möglich sein, bei einem Farbstoff aus
der Lage der sichtbaren Absorptionsbanden auf das unsichtbare
Absorptionsspektrum zu schließen, da ja dann der sichtbaren
Farbe eine ganz bestimmte unsichtbare Farbe zukäme. Diese
Hypothese, die Schütje nicht rueiter oerfolgte und begründete,
murde später oon Grebe und anderen als sehr unmahrscheinlich
hingestellt. Die Resultate meiner oben angeführten Arbeit haben
nun gezeigt, dafj das, toas Schütje nur oermutete, mirklich be-
steht, allerdings mit gemissen Ginschränkungen. Unter der
Voraussetjung, dafj man Farbstoffe ähnlicher Konstitution mit-
einander oergleicht, roird man die oon Schütje nur hypothetisch
angenommene Gesetjmäfjigkeit der ultraoioletten Absorptions-
spektren finden. Farbstoffe ähnlicher Konstitution besitjen aufjer
ihrer sichtbaren Farbe noch eine unsichtbare Farbe, die zu der
]) „Philosoph. HLag.“ 1903, Bd. 6, S. 257.
2) „Zdtschr. f. phvsik. Chemie“ 1905, Bd. 3, S. 257.
5) „Zeitschr. f. physik. Chemie“ 1892, Bd. 9, S. 109.