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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Dokulil, Theodor: Die Stereoskopie im Jahre 1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0206
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Die Stereoskopie im Jahre 1906.
üollkommen identisch ist mit derjenigen, welche fallowfield
angegeben hat.
Was die Herstellung der Hegatiue betrifft, sei ermähnt, daß
in „£a Photographie des Couleurs“ 1906, 5. 96, folgendes Ver-
fahren für die stereoskopische farbenphotographie empfohlen
wird. Die Kassette einer Stereoskopkamera wird mit einer
panchromatischen und einer gewöhnlichen Diapositiuplatte be-
-schickt, welche Schicht auf Schicht liegen und zwischen beide
eine dünne Gelatinefolie gelegt, welche zur Hälfte grün, zur
Hälfte orange gefärbt ist. Wenn man nun durch das Ghs der
Diapositiuplatte exponiert, so wird letztere nur uon den blauen
und uioletten Strahlen beeinflußt, während die eine Hälfte der
panchromatischen Platte nur uon den roten, die zweite nur uon
den blauen Strahlen affizierf wird, fertigt man nun uon der
Diapositiuplatte ein gelbes Positiu, uon dem unter dem grünen
-Schirm der zweiten Platte befindlichen Teile ein rotes und uon
dem unter dem orangefarbigen Schirm befindlichen Teile ein
blaues Bild an, so soll man nach entsprechender Vertauschung
bei der Betrachtung durch ein Stereoskop ein farbiges Bild des
dargesfellten Gegenstandes erhalten. Versuche müssen jedoch
erst ergeben, ob sich die beiden Grundfarben (Grün und Rot)
tatsächlich in den Augen in dem richtigen Verhältnis oermischen.
Sehr zahlreich sind die Abhandlungen, welche sich mit der
richtigen Herstellung der stereoskopischen Positiue und der zu
ihrer Befrachtung dienenden Apparate und JTlethoden befassen.
Zur Verbreitung der stereoskopischen Darstellungsmethode
dürfte sehr wesentlich der uon der firma Heinrich Crnemann,
Akt.-Ges. für Kamerafabriken in Dresden, konstruierte Stereo-
llmkehrapparat beitragen, durch welchen die richtige Vertauschung
und Umkehrung der stereoskopischen Aegatiue auf die einfachste
Weise bewerkstelligt wird. Der Apparat besteht aus einem
rechteckigen Kasten, in dessen mitte zwei identische Stereo-
abjektiue angebracht sind, deren Abstand mit der Augenbreite
des Beobachters gleich gemacht werden kann. Auf der einen
Seite dieses Kastens wird das stereoskopische llegatiu, auf der
anderen die Diapositiuplatte oder das Bromsilberpapier eingeseßt.
Durch eine nach außen reichende Vorrichtung können die Objek-
tiue gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden, wodurch die
Belichtung der Platte oder des Papieres erfolgt. Der Apparat,
welcher für das format 9X12 gedacht ist, wird uon der ge-
nannten firma auch für das format 9X18 oder 8^2 X17 hergesfellt.
Gin ganz ähnlicher Kopierapparat wurde uon der firma
Paul Reichardt in Berlin in den Handel gebracht.
In „The Brit. dourn. of Phot.“ 1906, 5. 761, ist folgende
Regel für das Aufkleben der stereoskopischen Halbbilder an-
 
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