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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Dokulil, Theodor: Die Stereoskopie im Jahre 1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0207

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Die Stereoskopie im Jahre 1906.

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gegeben. Filan addiere den Abstand der Objektiue der Stereoskop-
kamera zur Augenbreite des Beobachters und ziehe den Abstand
zrueier beliebiger korrespondierender Punkte aut dem Flegatio
uon dieser Summe ab. Sobald dann die beiden positiuen Halb-
bilder so aufgeklebt roerden, dal] der Abstand der beiden früher
gemählten korrespondierenden Punkte der durch den obigen
Vorgang erhaltenen Gröfje entspricht, ist die gegenseitige Page
der Bilder die richtige, und es tritt bei der Betrachtung dieselbe
Konuergenz der Sehstrahlen ein, wie bei der Aufnahme. für
sehr roeit entfernte Punkte ist der Abstand ihrer Bilder auf dem
Flegatiu näherungsroeise gleich der Entfernung der beiden Ob-
jektiue uoneinander, und es folgt daher aus der zitierten Regel
der Grundsatz, dafj stereoskopische Positiue uon Pandschaften
so aufzukleben sind, dafj der Abstand zweier korrespondierender
Punkte der beiden Halbbilder der Augenbreite des Beobachters
entspricht. Bei Stereoskopen naheliegender Objekte mufj jedoch
die angegebene Regel genau eingehalten roerden, da nur in
diesem falle durch die Betrachtung der Stereoskopbilder Kom-
binationsbilder entstehen, die dem aufgenommenen Objekte in
der Gestalt uollkommen ähnlich sind. Sollen die Bilder durch
Prismenstereoskope betrachtet werden, so mufj zu dem nach
der angegebenen Regel berechneten Abstande zweier korre-
spondierender Punkte der Positiue die Breite eines Prismas hinzu-
gefügt werden. Die Einhaltung der gegebenen Regel erfordert
jedoch, dafj der Objektioabstand sich nicht sehr wesentlich oon
der Augenbreite des Beobachters unterscheidet, da sonst die
Bilder zu sehr beschnitten werden müssen und dadurch ein
größerer Teil des Geschichtsfeldes oerloren geht.
Diese Regel wird in derselben Zeitschrift, Fahrg. 1907, 5.18,
erweitert für den fall, dafj zur Aufnahme der Flegatioe nur
eine Kamera mit einem Objektiv) uerwendet wird und diese
Kamera zwischen den beiden Aufnahmen eine seitliche Ver-
schiebung erfährt, wobei die beiden Halbbilder entweder getrennt
auf zwei Platten oder aber nebeneinander auf einer Platte her-
gestellt werden können. für den fall der Verwendung zweier
Platten wird folgendes angegeben. Filan bringe die einander
zugekehrten Enden dieser Platten in derselben relatiuen Stellung,
welche sie bei der Aufnahme hatten, miteinander zur Berührung
und messe hierauf den Abstand zweier korrespondierender
Punkte des Flegatioes. Der richtige Abstand der entsprechenden
korrespondierenden Punkte des Positiues ist dann die Summe
aus der Breite einer Platte und dem Augenabstande des Be-
obachters uermindert um die auf den Ilegatiuen gemessene
Punkte-Entfernung. Wird dagegen die Kamera zwischen den
beiden seitlich bewegt und auch die Platte gleichzeitig so uer-
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