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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Marktanner-Turneretscher, Gottlieb: Wesentlichere Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie und des Projektionswesens
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Albert, August: Der Oel- und Tuschdruck und frühere Verfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0179

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Der Oel- und Tuschdruck und frühere Verfahren.

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Dieselbe 5irma erzeugt auch neue Spiegelkondensoren,
welche nach einem ganz neuen Prinzip gebaut und viel licht-
starker als frühere Konstruktionen sind, zur Sichtbarmachung
ultramikroskopischer Teilchen.

Der Oel- und Tusdidruck und frühere Verfahren.
Von Professor A. Albert in Wien.
Es ist nicht uninteressant, daß die in neuerer Zeit an-
gewendeten Verfahren, der „Oeldruck“ und der „Tuschdruck“,
schon einen Vorgänger in der „Oleographie“ oon Emanuel
JTlariot, Photograph in Graz, gehabt haben. Fllariot schrieb
hierüber1 2): „mit diesem Damen will ich alle jene Photogramme
bezeichnen, roelche mit fetter 5arbe, Oelfarbe oder Drucker-
schwärze sichtbar gemacht werden, dieselben mögen als Photo-
gramme für sich oder als Umdruckbilder verwendet werden.“
Bei der Herstellung der in Betracht kommenden „Photo-
gramme“ beobachtete JTlariot folgenden Vorgang: „In einer Unze
destillierten Wassers werden 5 Gran Gelatine und dann 15 Gran
Stärke gekocht, in einer halben Unze destillierten Wassers werden
gekocht: (für Halbtöne) 6 Gran Soda, 4 Gran Kolophonium,
12 Gran weißes Wachs“ und beide Tösungen bis zum Erkalten
verrührt. Diese mässe wurde mittels eines Vertreibpinsels
auf ein gefeuchtetes, mittelstarkes Kupferdruckpapier gleich-
mäßig aufgetragen, getrocknet und für den Gebrauch auf einer
fösung von doppeltchromsaurem Kali mit der Rückseite schwimmen
gelassen und getrocknet. Dach dem Kopieren wurde durch
Schwimmen der Rückseite des Papieres gewässert. Das Auf-
trägen und Entwickeln der Bilder erfolgte mittels dreier Tuch-
oder Sammetwalzen, als Sarbe diente eine mit Teinölfirnis an-
geriebene; die fertigen Kopieen wurden aufgespannt und lackiert.
Vür den Umdruck auf gekörnte lithographische Steine wurde
ein ähnliches Verfahren vom Verfasser im Jahre 1897 zur An-
wendung in der Weise gebracht-), daß einphotolithographisches
Papier sensibilisiert, an eine mit ?ederweiß abgeriebene Glas-
platte aufgequetscht und daran getrocknet wurde, nach dem
Kopieren wurde mit der Sammetwalze eine Umdruckfarbe auf-
getragen, nach dem genügenden Auswässern mit einer Sammet-
walze entwickelt und nach dem Trocknen die Kopie auf einem
fein gekörnten Stein umgedruckt.

1) „Phot. Korresp.“ 1866, S. 79.
2) ft. fllbert, „Verschiedene Reproduktionsnerfahren “, Verlag non
Wilhelm Knapp, Halle a.S. 1899. S. 66, mit einer Beilage.
 
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