Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (21.1907)

208

Strahlungen als Heilmittel.

sechs 5ormenzylinder hat sein eigenes Sarbwerk und für den
Textdruck ist ein Druckwerk angebracht, ähnlich den Buchdruck-
Rotationsmaschinen. Das uon der Rolle einlaufende Papier ruird
zuerst dem großen Druckzylinder zugeführt, ruird dort successioe
mit dem Bilddruck versehen und gelangt dann zum Texfdruck-
werk, ruo eine Schmut^rollenvorrichtung das Abziehen verhindert.
Die Bogen werden dann geschnitten und die einzelnen Exemplare
kommen gefalzt aus der ITlaschine.
Die sechs Sormenzylinder für den Zinkflachdruck haben
zunächst einen starken Kupferüberzug, auf tuelchem mittels
elektrolytischen Prozesses ein Zinkniederschlag erzeugt wurde,
der die eigentliche Druckfläche bildet.
Auf dem galuanischen Zinkniederschlag wird der Umdruck,
resp. die Lithographie ausgeführt. Von diesen Umdrucken können
etwa 25 000 gute Abdrücke hergestellt werden, das reicht also für
etwa 11 Arbeitsstunden, da die Jllaschine 2400 Abdrücke per Stunde
erzeugt. Stets sind umgedruckte Sormencylinder uorbereitet,
deren Auswechslung und Einrichtung ziemlich rasch uon statten
geht. Von den ausgedruckten Eylindern wird die Zeichnung
samt dem Zinkniederschlag durch eine Säurekomposition entfernt,
welche wohl das Zink auflösf, das Kupfer aber nicht angreift.
Das genaue Umdrucken auf die Sechs -5arben-formenzylinder
geschieht durch eine eigens für diesen Zweck konstruierte Um-
druckpresse, welche auf das feinste einstellbare Vorrichtungen
besitzt, so dafj es möglich ist, stets genau einzupassen.
Um das rasche Aufeinanderdrucken der sechs Bildfarben
zu ermöglichen, wird das Papier so wie die Druckfarben nach
einer eigenen, oon oben genannter Virma gemachten Erfindung
besonders präpariert.
Der Bau dieser maschine soll mehr als 1 000 000 Dollar
Kosten verursacht haben, und wird versichert, dafj diese eine
maschine so viel leistet, als früher etwa 46 gewöhnliche Schnell-
pressen geleistet haben.

Strahlungen als Heilmittel.
Von Privatdozent Dr. Leopold Sreund in Wiendl
Die schädigende Wirkung des Lichtes auf mikro-Organismen
ist seit den ITlitteilungen Downs und Blunts1) eine allgemein
bekannte Tatsache. Schon diese Forscher haben die von späteren
Autoren bestätigte und genauer präzisierte Tatsache hervor-
gehoben, dal] die Wirkung des Sonnenlichtes auf jene Bakterien,

1) „Proceed. of fhe royal soc. of Condon“ 1877, Bd. 26, flr. 184.