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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Unger, Arthur Wilhelm: Mechanische Kreidezurichtung für Illustrationsdruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0070

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56 mechanische Kreidezurichtung für lllusfrafionsdruck.
mechanische Kreidezurichtung für Jllustrationsdruck.
Von Professor Arthur W. Unger,
k. k. Graphische Eehr- und Versuchsanstalt in Wien.
Verfahren, welche die mittels Handarbeit zu gewinnende
.Ausschnittzurichtung für Jllustrationscliches — namentlich Auto-
typieen — durch eine auf mehr oder weniger rein „mechanischem“
Wege zu erhaltende Reliefzurichtung ersehen sollen, haben wir
bereits zahlreiche und recht unterschiedlicher Art. Wir besitzen
etliche Streumethoden, bei welchen ein Relief durch aufgesfaubtes
Papier gebildet wird; wir benutzen Prozesse, die ein photogra-
phisch hergestelltes entwickeltes Gelatinerelief als Zurichtung er-
geben, oder formen ein auf demselben Wege uerfertigtes Gelafine-
quellrelief in Guttapercha ab. Daran schließen sich die einer
ausgezeichneten Idee entsprossenen Reliefcliches und endlich die
(auch mittels Aefjung angefertigten) JTletallzurichtungen an. Alle
diese Verfahren, ihre Vorzüge und Aachteile, dann die Gründe,
welche die allgemeine Einführung der einen oder der anderen
Zurichtungsmethode in den praktischen Betrieben behindern, habe
ich in einer zusammenfassenden Darstellung an anderer Stelle *)
cor einiger Zeit geschildert.
Der schon recht stattlichen Reihe gliedert sich nun ein auf
diesem Gebiet ganz neuartiges, interessantes Verfahren an. Es ist
die uom Redakteur der „Deutschen Alpenzeitung“, Ed. Dankes,
und dem ITlaschinenmeister Sch wär zier in JTlünchen erfundene
und diesen patentierte „mechanische Kreidezurichtung“.
Sie besteht, kurz geschildert, in folgendem. Ein zweiseitig
mehrfach gestrichenes, mit besonderer Sorgfalt eigens für den
Zweck hergestelltes Chromopapier wird auf beiden Seiten mit
einem Abdruck des zuzurichtenden, egalisierten Cliches «ersehen.
Der seitenoerkehrte Abklatsch auf der Rückseite wird dadurch
erzielt, dafj man einen Bogen gewöhnlichen Kunstdruckpapieres
bedruckt, ihn nochmals registerhaltig mit den darüber gebrachten
Zuricht- und einem Deckbogen einlegt und wieder druckt. Diese
JTlanipulation wird dreimal wiederholt, nur wird beim dritten
male der Deckbogen weggelassen und die Vorderseite des
eigentlichen Zurichtblattes bedruckt. Hierbei wird eine besonders
fette und harzhaltige Spezialzurichtfarbe benutzt. Dun kann
unmittelbar zum Aetjen in einer oerdünnten Chlorkalkläsung
geschritten werden. Jn einer Schale, die mit 5 Eiter für einen
ganzen Bogen uom Format 56 X 52 cm, P/2 Eiter für den halben
Bogen, gefüllt ist, taucht man das Blatt luftblasenfrei ein und
bewegt es während des ganzen, etwa 8 bis 10 JTlinuten er-

1) „Flrchio für Buchgewerbe“ 1904, Bd. 41, S. 179.
 
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