Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

DOI Heft:
Inhaltsverzeichnis
DOI Artikel:
Lüppo-Cramer, Henricus: Zur Photochemie des Cyansilbers
DOI Artikel:
Lumière, Auguste; Lumière, Louis [Mitarb.]: Die Wirkung des Alauns und der Aluminiumsalze auf Gelatine
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0138

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
124

Wirkung des Alauns und der Aluminiumsalze auf Gelatine.

Verseht man ausgefälltes und ausgewaschenes Cyansilber
mit Silbernitratlösung, so färbt es sich im Sonnenlicht, aber
nicht rascher, als das rein ausgewaschene Cyansilber. Cs
kommt also nur auf die Eliminierung des überschüssigen lös-
lichen Cyansalzes an. fluch uon Chlorsilber berichtete ich
schon1), dafj es im ausgefällten Zustande oon Silbernitrat nur
relatio sehr wenig sensibilisiert wird, indem hier die Korngröße
eine grofje Rolle spielt. Bei Cyansilber zeigt sich dieses auch
in seiner Gelatine-Emulsion. Dieselbe wird unter Silbernitrat-
lösung kaum sensibilisiert, wohl aber erfährt die photochemische
Zersetzung eine starke Beschleunigung, wenn die Platte mit
Silbernitratlösung eingetrocknet wurde. fluch llatriumnitrif
sensibilisiert die Cyansilbergelatine, wenn es mit derselben ein-
getrocknet wurde, nicht aber in wässeriger Lösung, in der es
nielmehr gerade wie bei Chlorsilbergelatine eine Verzögerung
der photochemischen Veränderung bewirkt.
Das Produkt der direkten photochemischen Zersetzung des
aus wässeriger Lösung ausgefällten Silbercyanides oerhält sich
gegen Salpetersäure ganz wie die Ph oto hal oi'de: man kann
es mit konzentrierter Salpetersäure einige Zeit kochen, ohne
dafj die Färbung ausbleicht. Hierbei ist daran zu erinnern, dafz
reines Cyansilber2) durch mehrstündige Digestion mit Salpeter-
säure bei 100 Grad eine Zersetzung erleidet.

Die Wirkung des Alauns und der Aluminiumsalze
auf Gelatine3).
Von fl. und L. Lumiere in Lyon.
Die Alaune besitzen bekanntlich die Eigenschaft, die Gelatine
zu härten und das Erstarrungsuermögen wässeriger Lösungen
derselben zu erhöhen. Diese Erscheinung ist noch nicht genau
genug studiert, und man nimmt allgemein an, dafz sie der
durch die Chromsalze herbeigeführten Unlöslichkeit der Gelatine
analog sei. Wir haben diese 5rage einer Prüfung unterzogen
und besonders die folgenden Punkte studiert:
1. W e 1 ch e n Einfluß übt die 11 a t u r der fl 1 u m i n i u m -
o erbindungen auf die Erhöhung der Temperatur des
Erstarrungspunktes uon Gelatinelösungen?

1) Dieses „Jahrbuch“ für 1906, S. 648.
2) S. Graham-Otto a. a. 0., Bd. 2 (2), S. 867.
3) Aus „The British Journ. of Phot.“ 1906, S. 575.
 
Annotationen