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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Hertel, E.: Ueber die Einwirkung von Lichtstrahlen auf den Zellteilungsprozeß
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Schrott, Paul von: Das elektronische Verhalten der allotropen Selenmodifikationen unter dem Einflusse von Wärme und Licht
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0029

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elektrisches Verhalfen der allotropen Selenmodifikationen u. s. ro. 1 5

Verfasser kam daher zu dem Schluß, daij die direkte Ein-
wirkung der Lichtstrahlen für den Ablauf des Zell-
teilungsoorganges ungünstig ist. Allerdings tritt dieser
Einflufj auf die Teilung erst bei höherer Intensität des Lichtes
heruor. Bei der Bemessung dieser Jntensitätsgrenze fällt ins
Gewicht, dafj nach früheren Versuchen des Verfassers („Zeitschr.
f. allgem. Physiol.“, Bd. 4, H. 5) die physiologische Wirkung der
einzelnen Spektralgebiete auf die Organismen eine uerschieden
starke ist wegen des nach der Wellenlänge verschiedenen Auf-
nahmevermögens der Strahlen seitens der Organismen. Es ist
deshalb auch unmöglich, einen allgemein gültigen Schwellen-
wert anzugeben, bei welchem die schädigende Wirkung des
Lichtes auf den Teilungsprozeij eintritf.

Das elektrische Verhalten der allotropen Selen-
modifikationen unter dem Einflüsse von Wärme und Eicht.
Von Br. Paul v. Schrott in Wien.
Die Eigenschaft bestimmter Selenmodifikationen, bei Be-
lichtung den elektrischen Widerstand zu verringern, ist bereits
im Jahre 1873 durch W. Smith1) bekannt geworden.
Da diesem Phänomen grofje theoretische und praktische Be-
deutung zukommt, hat sich seither eine grofje Anzahl von
Forschern mit dem Studium des Selens befaßt. Da aber von
allen nur das Verhalten der durch verschiedene Erhitjungsprozesse
aus dem amorphen Selen gewonnenen graukristallinischen licht-
empfindlichen fflodifikationen behandelt wurde, während die
auf kaltem, chemischem Wege hergestellten graukristallinischen
formen noch nicht untersucht worden waren, entschloß ich mich,
diese Lücke auszufüllen und die eben erwähnten formen sowohl
auf ihre Lichtempfindlichkeit als auch auf ihr Verhalten gegen-
über dem elektrischen Strome zu untersuchen.
Der Vorgang der Untersuchung war ähnlich dem von
?. Sfreintj2) in Graz angegebenen. Das aufs feinste pulverisierte
Selen wurde unter hohem Druck (10 000 kg/qcm) in die 5orm
von kleinen Gylindern geprefjt und zwischen Stahlelekfroden auf
sein elektrisches Verhalten untersucht. Dieses Verfahren zeitigte
günstige Resultate. Die bedeutenden in Betracht kommenden

1) Smith, „ Rmer. Journ. Sei.“ 1873, Bd. 5, S.301; „nature“, ßd.7, S.302;
„Ber. d. Deutschen ehern. Ges.“, Bd. 6, S. 204.
2) 5. Streinfj, „Wiedemanns Hnn. d. Physik“ 1900, ßd. 3, S. 1, und 1902,
Bd. 9, S. 854.
 
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