1 6 elektrisches Verhalten der allotropen Selenmodifikationen u. s. ro.
Widerstände wurden nach der lllethode des direkten Ausschlages
mittels eines sehr empfindlichen Deprez-Galuanometers bestimmt.
Zunächst ergab sich beim Pressen des JTlaterials, dafj das
rote präzipitierte Selen durch den hohen Druck in die schwarze
glasige JTlodifikation überging, diese beiden fflodifikationen also
nur durch den Aggregatzustand unterschieden sind. Die schon
uon anderen forschem untersuchten, durch Erwärmung erhaltenen
lichtempfindlichen graukristallinischen formen wurden neuerdings
einer eingehenden Untersuchung unterzogen, wobei sich ergab,
dafj alle diese formen in hohem Grade labil sind. Die uon
Siemens als JTlodifikation I, II und III bezeichneten formen
sind nicht scharf uoneinander geschieden, sondern gehen in-
einander über. Besondere Aufmerksamkeit wendete ich der
sogen, „harten“ und „weichen“ lllodifikation zu. Es gelang,
die Entstehungsbedingung der harten lllodifikation uollkommen
genau festzulegen. Diese form entsteht dann, wenn man ge-
schmolzenes Selen im JTlomente des Erstarrens umrührt oder
knetet, es erstarrt dann im Augenblicke zu graukristallinischem
Selen, läfjt man es ruhig erkalten, so erhält man schwarzes,
glasiges Selen.
Ich konnte ferner unzweifelhaft fesfstellen, daf] das „harte“
Selen dem uon Siemens als lllodifikation I, das weiche Selen
dem uon Siemens als lllodifikation II bezeichneten entspricht.
Alle uorerwähnten Präparate zeigten positiue und negatioe
Temperaturkoeffizienten des Widerstandes am selben Präparate,
und ist das Auftreten eines positiven Temperaturkoeffizienten
durch hohes und langdauerndes Erhitjen bedingt.
Es gelangte sodann aus Schwefelkohlenstoff rotkrisfallisiertes
Selen zur Untersuchung, wobei sich ergab, daTj dasselbe ohne
Tichtempfindlichkeit und Teitfähigkeit ist, und beim Erwärmen
graukristallinisches Selen mit einem innerhalb weiter Grenzen
positiuen Temperaturkoeffizienten des Widerstandes gibt.
Die wichtigsten Resultate ergab die Untersuchung des auf
chemischem Wege hergestellfen, graukristallinischen Selens. Dieses
erhält man durch Auskristallisierung aus einer Tösung uon
Kaliumselenid in graphitisch glänzenden Blättchen. Dasselbe zeigt
bei gewöhnlicher Temperatur weder Teitfähigkeit, noch Ticht-
empfindlichkeit und ueränderf sich nicht bis etwa 70 Grad. Dann
begann erst Teitfähigkeit und Tichtempfindlichkeit einzufreten.
Oefters wiederholte Erhitzung und Abkühlung uerbesserfen die
Teitfähigkeit und Tichtempfindlichkeit beständig. Es lag demnach
hier ein graukristallinisches Selenpräparaf uor, welches, auf
kaltem Wege hergestellt, weder Tichtempfindlichkeit, noch elek-
trisches Teituermögen besafj. Dieses Verhalfen wurde zur
Grundlage der später angeführten Theorie genommen.
Widerstände wurden nach der lllethode des direkten Ausschlages
mittels eines sehr empfindlichen Deprez-Galuanometers bestimmt.
Zunächst ergab sich beim Pressen des JTlaterials, dafj das
rote präzipitierte Selen durch den hohen Druck in die schwarze
glasige JTlodifikation überging, diese beiden fflodifikationen also
nur durch den Aggregatzustand unterschieden sind. Die schon
uon anderen forschem untersuchten, durch Erwärmung erhaltenen
lichtempfindlichen graukristallinischen formen wurden neuerdings
einer eingehenden Untersuchung unterzogen, wobei sich ergab,
dafj alle diese formen in hohem Grade labil sind. Die uon
Siemens als JTlodifikation I, II und III bezeichneten formen
sind nicht scharf uoneinander geschieden, sondern gehen in-
einander über. Besondere Aufmerksamkeit wendete ich der
sogen, „harten“ und „weichen“ lllodifikation zu. Es gelang,
die Entstehungsbedingung der harten lllodifikation uollkommen
genau festzulegen. Diese form entsteht dann, wenn man ge-
schmolzenes Selen im JTlomente des Erstarrens umrührt oder
knetet, es erstarrt dann im Augenblicke zu graukristallinischem
Selen, läfjt man es ruhig erkalten, so erhält man schwarzes,
glasiges Selen.
Ich konnte ferner unzweifelhaft fesfstellen, daf] das „harte“
Selen dem uon Siemens als lllodifikation I, das weiche Selen
dem uon Siemens als lllodifikation II bezeichneten entspricht.
Alle uorerwähnten Präparate zeigten positiue und negatioe
Temperaturkoeffizienten des Widerstandes am selben Präparate,
und ist das Auftreten eines positiven Temperaturkoeffizienten
durch hohes und langdauerndes Erhitjen bedingt.
Es gelangte sodann aus Schwefelkohlenstoff rotkrisfallisiertes
Selen zur Untersuchung, wobei sich ergab, daTj dasselbe ohne
Tichtempfindlichkeit und Teitfähigkeit ist, und beim Erwärmen
graukristallinisches Selen mit einem innerhalb weiter Grenzen
positiuen Temperaturkoeffizienten des Widerstandes gibt.
Die wichtigsten Resultate ergab die Untersuchung des auf
chemischem Wege hergestellfen, graukristallinischen Selens. Dieses
erhält man durch Auskristallisierung aus einer Tösung uon
Kaliumselenid in graphitisch glänzenden Blättchen. Dasselbe zeigt
bei gewöhnlicher Temperatur weder Teitfähigkeit, noch Ticht-
empfindlichkeit und ueränderf sich nicht bis etwa 70 Grad. Dann
begann erst Teitfähigkeit und Tichtempfindlichkeit einzufreten.
Oefters wiederholte Erhitzung und Abkühlung uerbesserfen die
Teitfähigkeit und Tichtempfindlichkeit beständig. Es lag demnach
hier ein graukristallinisches Selenpräparaf uor, welches, auf
kaltem Wege hergestellt, weder Tichtempfindlichkeit, noch elek-
trisches Teituermögen besafj. Dieses Verhalfen wurde zur
Grundlage der später angeführten Theorie genommen.