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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Urban, Wilhelm: Aus der Praxis der forensischen Photographie
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Gamble, William: Ueber das Registrieren von Farbenclichés
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0215

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Ueber das Registrieren uon Varbencliches.

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ganz gleichartig perforierter Kork, sowie die Aasche mit Paraffin
nebst einem Glasstabe bereit gestellt sind, legt man den zu
ölenden Teil des Dokumentes genau über den Ausschnitt des
im Halse der Siltrierflasche gut sißenden Korkes und prefjf mit
der einen Hand den bereit gehaltenen zweiten Kork so gegen
den ersten, daß die beiden Korkkanäle eine non der Papier-
fläche durchschnittene Röhre darstellen. Die andere Hand
bringt sodann oermittelst des Glassfabes ein bis mehrere Tropfen
Paraffinöl auf die angepreßte Schriftstelle und öffnet hernach
langsam das Wasseruentil der Pumpe. Hierdurch wird die Puft
in der Flasche abgesogen und das Oel durch die Poren des
Papieres getrieben. Bei dieser Prozedur ist aber sorgsam
darauf zu achten, daß der absaugende Wasserstrahl nicht
uehement wird, damit ein Durchschlagen der als ITlembran
wirkenden Papierfläche uermieden bleibt. Ist dann noch Vor-
sorge getroffen, daß kein Wasser auf die Oeffnung im Korke
sprißt, so ist eine Gefährdung des Originals nicht zu fürchten,
und es gelingt, dasselbe auf die uorgeschilderte Weise in Bruch-
teilen einer ITlinute weit exakter zu imprägnieren, wie dies
durch das sonst übliche Bepinseln uon zwei Seiten und längeres
Piegenlassen möglich ist. Flach Durchführung der Untersuchung
auf photographischem Wege kann eoentuell auf dem gleichen
Wege die Entfettung der imprägnierten Stelle mittels Benzins
erfolgen.
Schließlich sei noch einer mehrfach gemachten Beobachtung
des Referenten Erwähnung getan, daß nämlich visuell oft schwer
erkennbare Rasuren, sowie Ueberschreibungen uon Tintenschriften
nach der Durchtränkung mit Paraffin nach mehrstündigem bis
mehrtägigem Pagern in überraschender Weise, besonders bei
schräg auffallendem Picht heroorfreten, ein Umstand, auf den
in der einschlägigen Piteratur bisher noch nicht aufmerksam
gemacht wurde.

Ueber das Registrieren uon farbendich^s.
Von William Gamble, Redakteur des „Proceß Uearbook“
in Pondon.
Wer jemals mit der Herstellung uon farbencliches etwas
zu tun hatte, kennt die Schwierigkeit, Cliches derart zu be-
schneiden, daß drei oder uier Eliches in genauem Register über-
einander gedruckt werden können. Wenn nicht mit größter
Sorgfalt uorgegangen wird, dürfte das eine oder das andere
der Eliches nicht genau passend aufeinander gedruckt werden,
was man erst nach dem Andruck wahrnimmt und was ein
 
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