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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Traube, Arthur: Ein neues Dreifarben-Kopierverfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0117

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€in neues Dreifarben-Kopieroerfahren.
Ein neues Dreifarben-Kopieruerfahren.
Von Dr. A. Traube in Charlottenburg.
Das Kopieroerfahren, welches im folgenden nähere Be-
schreibung finden soll, beruht auf wesentlich neuer Grundlage.
Gs handelt sich um die Ueberführung uon Diapositiubildern,
welche auf gewöhnlichen Chlorbromsilberschichten hergestellt
sind, in Farbstoffbilder, und zwar mittels dreier Operationen.
Die erste führt das metallische Silber in Jodsilber über, die
zweite bewirkt die Anlagerung passender Farbstoffe an
das Silberhalogenid, und die dritte entfernt mit Hilfe bestimmt
zusammengesetzter Fixierlösungen das Jodsilber, wobei reine
Farbstoffbilder Zurückbleiben. Durch einen Uebertragungs-
prozeß werden schließlich die so erhaltenen Teilbilder zum fertigen
Bilde oereint. Warum gerade Jodsilber hier Verwendung findet,
erhellt aus folgendem:
Cs ist bekannt, daß das Jodsilber bisher jedem Versuche
einer optischen Sensibilisierung hartnäckigst widerstanden hat,
obgleich es in ausgezeichneter Weise anfärbbar ist. Diese Tat-
sache zeigt, daß eine Umkehrung des uon H.W. Vogel auf-
gestellten Satzes der notwendigen Anfärbung zwecks Sensibili-
sation nicht zulässig ist. Wie schon Kies er für einige Farbstoffe
gefunden hat, färbt sich aber das Jodsilber uiel besser an, als
das Chlor- und Bromsilber, die bekanntlich außerordentlich leicht
zu sensibilisieren sind.
Die Untersuchungen des Verfassers haben ergeben, daß
jeder basische Farbstoff geeignet ist, eine im Wasser unlösliche
Farbstoffoerbindung mit dem genannten Silberhalogenid zu geben.
Von den uielen Vertretern der verschiedensten Teerfarbenklassen
wurde wenigstens nicht ein einziger basischer Farbstoff
gefunden, welcher das Jodsilber nicht anfärbte. Von den Dielen
danach untersuchten Farbstoffen saurer Flafur konnte bisher
nur eine Gruppe ermittelt werden, welche eine Anfärbung des
Jodsilbers bewirkte, und zwar die der Cosine und einzelner
anderer Triphenylmethan-Farbstoffe. Die Versuche sind zwar
nach dieser Richtung hin noch nicht abgeschlossen, da die Ver-
hältnisse hier besonders komplizierte zu sein scheinen und noch
einer gründlichen Untersuchung unterzogen werden sollen.
Für den praktischen hier uorliegenden Zweck ist auch die
interessante Tatsache, daß das Jodsilber gerade uon basischen
Farbstoffen so gut angefärbt wird, uon Belang, da in diesem
Falle die Auswaschbarkeit der Gelatine, welche sich naturgemäß
stets mit anfärbt, ohne weiteres glatt gelingt. Offenbar spielt
die Gelatine in den meisten Fällen den Farbstoffen gegenüber
die Rolle einer Base. Die JTlehrzahl der geprüften sauren Färb-
 
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