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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Glaser, Paul: Ueber Korn und Kornraster
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Billitzer, Jean: Photochemische Versuche mit Chlorwasser
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0096

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82

Photochemische Versuche mit Chlorwasser.

bekannte Joduerstärkung mit nachfolgender Cyankaliumätjung
angemendet werden. Das Kopieren derartiger Regatine bietet
keine Schwierigkeiten, nur ist Hauptbedingung, wie für jede
gute Kopie, eine tonfrei kopierende Schicht. Die Aetjungen und
Deckungen finden unter Beobachtung derselben maßregeln, wie
bei der Autofypieätjung üblich, statt. Derartige Korncliche's oer-
langen, wie schon oorher erwähnt, sehr wenig Zurichtung,
Cylinderdruck und ?arbe, eine gute Egalisation des Druckes
genügt.
Es wäre nun für einschlägige Firmen und Reproduktions-
anstalten oon größtem Interesse, sich entweder durch Kauf oder
Tizenzabnahme oder durch Abnahme oon derartigen Rastern
die riut}nieEjung dieser Erfindung für ihren 5abrikationsbetrieb
zu sichern, und sind Anfragen u. s. w. an den Verfasser vor-
stehenden Artikels zu richten.

Photochemische Versuche mit Chlorwasser.
Von Dr. Jean Billiger in Wien.
Bekanntlich hat W. C. Wittwer] den oon Berthollet ent-
deckten Bichfumsatj, welchen Chlorwasser erleidet, als Erster zu
photometrischen ITlessungen benutzt1). Aach seinen Angaben
sollte der Eichtumsatj proportional der Belichtungsdauer und
Stärke sein und direkt mit der Chlorkonzentration des Chlor-
wassers ansteigen, mit einem Worte, die Cichtreaktion sollte
eine Reaktion erster Ordnung sein. Bunsen und Roscoe, die
sich etwa gleichzeitig mit dem Chlorknallgas-Photometer be-
schäftigten, erhoben dagegen entschieden Einspruch 2), sie wiesen
Wittwer Analysenfehler nach, wiederholten seine Versuche und
fanden dabei erhebliche Abweichungen non der Wiftwerschen
Regel. Auf ihre Autorität hin hätte man kaum mehr den
Wittwer sehen Versuchen Glauben geschenkt, hätte später
Wittwer seine )Tlefjmethode nicht fiebig uorgeführt und dessen
Beifall gefunden3), und wären neuerdings nicht Stimmen laut
geworden, die der Ansicht Ausdruck gaben, Wittwer sei auf
Grund seiner ITlessungen berechtigt gewesen, anzunehmen, dal’5

1) „Pogg. Finn.“ )8S5, ßd. 94, 5.597 bis 612. Die Verwendung des Chlor-
wassers zu photometrischen ITlessungen hat wohl Saussure (1790) als Crster
vorgeschlagen; vor Wittwer hat auch schon Drap er („Sortschr. d. Physik“
1845, S. 276) sich damit beschäftigt, ferner haben Torsewicz („Rep. Pharm.“
ßd. 57, 5.335), Popper („£ieb. flnn.“ ßd.227, S. 163) u. a. Versuche angestellh
2) „Pogg. flnn.“ ßd. 96, S. 373 bis 394.
3) „£ieb. flnn.“ IV. Suppl. ßd. 1865, S. 63 ff.
 
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