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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Worel, Karl: Direkte Farbenphotographie
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Quincke, Georg: Die Schaumstruktur der Materie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0022

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Die Schaumstruktur der JTlaterie.

sonstwie hergestellten farbigen Papierbilde, wenn das Papier
nicht wolkig oder mifjfarbig in der Durchsicht ist.
Die Expositionszeit in der Sonne zählt nur wenige lllinuten
und währt einige Stunden im zerstreuten Tageslichte. Für
Kamera-Aufnahmen taugt das Ufopapier aber nicht. Selbst
bei stundenlangem Exponieren in Sonnenbeleuchfung sind die
Resultate nicht befriedigend, im durchfallenden Dichte lassen sich
aber oon transparenten Bildern schon ganz zusagende Bilder
mit der Kamera herstellen.
Es ist also ein Torso, wird man einwenden, aber mit
Unrecht. Die Fabrikation der Farbenrasterplatten geht mit besten
Erfolgen der Vollendung entgegen; durch diese wird in kurzem
das Htittel gegeben sein, uermittelst der Kamera die Uraufnahmen
zu schaffen, welche die ITlafrizen für die Kopieen auf Ufopapier
abgeben werden, und damit ist das Endziel erreicht: Photo-
graphieen in den natürlichen Farben, und zwar in Körperfarben
nach der llatur zu schaffen und beliebig zu ueraielfältigen, die
alle jene Unsicherheiten und Beschwerlichkeiten ausschalfen,
welche den heute in Uebung stehenden Farbenuerfahren den
Weg in die Allgemeinheit beharrlich uerlegen.

Die 5chaumstruktur der Hlaterie.
Von Prof. Dr. ö. Quincke in Heidelberg.
Oelarfig nenne ich jede Flüssigkeit, welche an der Grenze
mit einer anderen Flüssigkeit eine möglichst kleine Oberfläche
annehmen will oder Oberflächenspannung zeigt, wie Oel und
Wasser oder Quecksilber und Alkohol. Konzentrierte wässerige
Salzlösungen können an der Grenze mit Wasser oder schwacher
Salzlösung eine Oberflächenspannung zeigen.
fäfjt man Wasser uerschieden schnell frieren und langsam
abschmelzen, so zeigen die oerschiedenen Schichten dieselben
Erscheinungen, in ähnlicher Reihenfolge, wie Kolloi'dlösungen,
welche zu Gallerten oder dünnen famellen eintrocknen und
Sprünge bilden.
Wasser enthält immer noch Spuren uon Salz oder Fremd-
stoffen. Beim Abkühlen scheiden sich die Eiskristalle und öl-
artige JTlutferlauge in kürzeren Zwischenräumen oder periodisch
ab. Die ölartige JTlutferlauge bildet dünne famellen oder
Schaumwände, wie das Seifenwasser des Seifenschaums. Dünne
famellen aus sehr klebriger ölartiger Flüssigkeit bilden unter
dem Einflufj der Oberflächenspannung Falten, gerade oder ge-
wundene Röhren, Cylinder oder Kegel, Kugeln oder Blasen, offene
 
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