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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Martin, K.: Busch' neuer Sucher "Sellar"
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Zschokke, Walther: Prismen oder Spiegel?
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0078

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Prismen oder Spiegel?

der Visierlinie konkav und in der dazu senkrechten Richtung
konuex. Es ist daher unmöglich, mittels des Suchers ein Bild
des Gegenstandes auf einer JTlattscheibe zu entwerfen, man
erhält vielmehr uon den Objektpunkten nur Brennlinien, und
zwar sind letztere entsprechend den Hauptkrümmungen des
Spiegels teils reell, teils virtuell. Jn der Aufsicht uerschmelzen
beide Teilbilder jedoch infolge der wenig empfindlichen Akko-
modation des menschlichen Auges zu einem einzigen hellen,
klaren Bilde.
Der neuer Sucher, der uon der Rathenower Optischen In-
dustrie-Anstalt vormals Emil Busch, Akt.-Ges., unter dem
Hamen „Sellar“ für die verschiedenen Brennweiten und Platten-
formate in den Handel gebracht wird, ist in fig. 20 u. 21 dar-
gestellt; er nimmt nicht mehr Raum ein als ein entsprechender
Hewton-Sucher.
Es sei noch bemerkt, daf] auf den neuen Sucher und seine
verschiedenen JTlodifikationen in Deutschland und den meisten
Kulturstaaten Patente angemeldet sind.

Prismen oder 5piegel?
Von \V. Zschokke in Berlin-Friedenau.
Die Prismen für Reproduktionen hatten bislang ihre Kon-
kurrenten, die Spiegel, nicht zu fürchten, denn, wie leicht ein-
zusehen ist, können Spiegel mit versilberter Rückfläche nicht in
Betracht kommen, sondern nur solche, bei welchen die Ober-
fläche allein spiegelt, und diese besagen bei weitem nicht die
Haltbarkeit, noch das Reflexionsvermögen der Prismen. Heuer-
dings hat sich die Sachlage etwas geändert, seitdem es eine
ITlefall - Pegierung gibt — Spiegelmetall —, die sehr haltbar ist,
sich beinahe so fein polieren läfjf ruie Glas und dann auch ein
Reflexionsoermögen besitzt, das dem eines versilberten Prismas
nicht viel nachstehf. Die frage Prisma oder Spiegel mag daher
in letzter Zeit von Reproduktionsanstalten oft gestellt worden
sein, so daf] eine sachliche Erörterung der Vorzüge und nach-
teile sowohl von Prismen, wie von Spiegeln angebracht sein
dürfte.
Die Prismen besitzen ein Reflexionsvermögen von über
90 Prozent, ihre Haltbarkeit ist sehr grof], und es wäre kein
Grund vorhanden, sie durch Spiegel zu ersehen, wenn ihnen
vor allem nicht der grofje nachfeil anhaftete, daf] ein Teil des
Pichtes doppelt reflektiert wird und das Bild trüben kann, wie
 
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