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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Smith, J. H.; Merckens, W.: Ausbleichverfahren und direkte Farbenphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0127

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fliisbleidwerfahren und direkte 5arbenphotographie. 115
Ausbleichverfahren und direkte farbenphofographie.
Von Dr. 1 H. Smith und Dr. W. Hlerckens in Zürich.
Das Ausbleiclwerfahren ist nun schon mehrere Jahre be-
kannt, immerhin ist aber erst kurze Zeit uerflossen, seitdem
dasselbe praktisch oerroertbar non uns auf den markt gebracht
worden ist. Es ist natürlich und selbstverständlich, dafj das
erste Ausbleichpapier nicht eine technische Vollkommenheit sein
konnte; vollkommen ist auch noch nie ein Verfahren als erstes
in seiner Art veröffentlicht worden. Speziell das Ausbleich-
verfahren trägt aber eine derartige menge von Schwierigkeiten
in sich, dafj es Jahre gebrauchte, um überhaupt praktische Er-
folge zu zeitigen. Drei ITlonate nach dem ersten Erscheinen
des Utopapieres haben wir dasselbe so weit verbessert, dafj
es auf einer Stufe steht, die zwar die Vollkommenheit noch
nicht erreicht, immerhin aber nicht mehr sehr weit davon ent-
fernt ist. Jedem Anfänger ist es nun ein Eeichtes, farbige
Kopieen herzustellen, und zwar sind diese Kopieen von über-
raschender Heimlichkeit mit dem Original. Da nur eine ein-
gehende und äufjerst langwierige Arbeit die Schwierigkeiten und
Eigentümlichkeiten des Ausbleichoerfahrens kennen lernen läfjt,
seien dieselben hier einer Besprechung unterzogen.
Wie allgemein bekannt, beruht das Ausbleichverfahren auf
dem Verhalten der Anilinfarben gegen Eichtstrahlen, die zu
ihrer eigenen Farbe komplementär sind. Es ist nun absolute
Tatsache, dafj z. B. Erythrosin in grünem Eichte, dafj methylen-
blau in orangefarbigem und violettem — natürlich auch in
blauem oder rotem — Eichte ausbleicht; theoretisch sollte ja
nun auch ein aus diesen Komponenten bestehendes Farbstoff-
gemisch unter einem farbigen Original in dessen Farben aus-
bleichen, in der Praxis ist dies jedoch absolut nicht der Fall.
Die Ausbleichgeschwindigkeit der verschiedenen Farbstoffe ist
nämlich eine sehr verschiedene, z. B. ist das Verhältnis der
Ausbleichgeschwindigkeiten von Erythrosin und Auramin, beide
mit Wasserstoffsuperoxyd sensibilisiert, ungefähr wie 1:15.
Durch die Wahl geeigneter Bildträger kann diesem Uebelstande
wohl etwas abgeholfen werden, immerhin ist es ganz aus-
geschlossen, die oben genannten Farbstoffe in einem Bildträger
auf dieselbe Empfindlichkeit zu bringen. Dies ist auch der
Grund gewesen, weshalb Szczepanik Patente genommen hat
auf ein Ausbleichoerfahren, bei welchem die einzelnen Farbstoffe
in besonderen Schichten übereinander gebracht wurden. Theo-
retisch läfjt sich ein Farbstoff, wenn er allein in einer Schicht
ist, ja auf eine gewisse Ausbleichgeschwindigkeit durch ge-
eignete Sensibilisatoren bringen, es sollte demnach auch nicht
 
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