Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (21.1907)

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Die Stereoskopie im Jahre 1906.

auffallendes Verhalfen zeigen dagegen die mif Adurol her-
gestellten rubinroten Schichten; sie liefern mit verschiedenen
Abschwächern folgende farbenänderungen:

Rbschwächer
5armersehe Eö'sung
Cerisulfat
Kaliumferrioxalat
Ammoniumpersulfat
Der sehr merkmürdige
mit Persulfat veranlagte uns zu genauerer Prüfung der mit
diesem mittel abgeschwächten Schichten. Während bei den
meisten der Charakter durch diese Prozedur nicht geändert
wird, zeigte die aus dem rubinroten Präparat erhaltene Blauplatte
folgende Erscheinungen:

Varbenton nach Hbschmächung
und Tro ckn en
hellrot
hellrot
purpurfarbig bis rotoiolett
blauoiolett (ganz selten purpur)
farbenübergang beim Behandeln

t r o ck e n
n a
Durchlafjfarbe:
blau
rot
Grundmasse:
farblos
rot
Korn:
blau
schwarz

Die mit den uerschiedenen mifteln abgeschruächten Präparate
bekommen durch Verstärkung mit silbersalzhaltigem Entwickler
gesättigtere lluancen; die mit Persulfat erhaltene Blauplatte gibt
nicht etiva das ursprüngliche Rubinrot zurück, sie wird oiel-
mehr dunkeluioletf.
marburg a. d. £., Physikalisches Institut.

Die Stereoskopie im Jahre 1906.
Von Ingenieur Dr. Theodor Dokulil,
Konstrukteur an der k. k. Technischen Hochschule in Wien.
Wie in den Vorjahren kann auch diesmal die erfreuliche
Tatsache festgestellf werden, dafj die stereoskopische Darstellungs-
methode in den Kreisen der Berufs- und Amateurphotographen
immer mehr freunde und Anhänger findet, welche, die hervor-
ragende Bedeutung der Stereoskopie für die Darstellung von
räumlichen Objekten erkennend, eine Ausgestaltung ihrer theore-
tischen und praktischen Grundlagen anstreben und durch an-
regende Versuche und mitteilungen das Interesse der Allgemein-
heit für diesen dankbarsten Zweig der Photographie zu erwecken
versuchen. Als charakteristisches Zeichen der Bestrebungen auf
dem Gebiete der Stereoskopie im Jahre 1906 ist zu erwähnen,
dafj die Theorie des körperlichen Sehens und mit ihr die-