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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Angerer, A. C.: Ueber Autogravüre
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Worel, Karl: Direkte Farbenphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0019

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Direkte farbenphotographie.

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zeugung der Tiefdruckplatte mufj mit größter Aufmerksamkeit
oorgenommen werden, da in dieser Platte die eigentümliche
ITlaltueise des Künstlers zum Ausdruck kommt.
Selbstredend erfordert die ziemlich komplizierte Druck-
technik der Autograuüre vielseitige graphische Kenntnisse und
eine kunstgeübte Handhabung, allein man kann mit diesem
Verfahren Faksimiledrücke erzeugen, welche dem Original absolut
gleichen, was das lange gesuchte Jdeal aller Graphiker war.

Direkte farbenphofographie.
Von Karl Word in Graz.
Sieht man ab uon dem bekannten Eippmannschen Ver-
fahren der Photographie in natürlichen Farben, das für die
Praxis leider belanglos ist, so bleibt heute nur noch ein einziger
Prozeß übrig, der es ermöglicht, auf direktem Wege Farben-
photographieen zu erhalten. Cs ist dies das Verfahren durch
„Farbenanpassung“, mit Unrecht auch „Ausbleichuerfahren“
genannt.
Drei Farbstoffe, Rot, Gelb und Blau, miteinander gemischt,
liefern einen Stoff uon schwarzer Farbe. Dieser Stoff vermag
unter bestimmten Voraussetzungen unter farbigen Eichtstrahlen
sich diesen anzupassen, d. h. unter rotem Eicht die rote, unter
gelbem oder blauem Eicht die gelbe oder blaue Farbe an-
zunehmen und zu behalten. Unter farblosem (weitem) Eicht
paljt der Stoff sich auch diesem an, er wird farblos.
Der geistige Schöpfer dieses Verfahrens ist Dr. Otto
Wiener1); die Ausgestaltung und praktische Anwendung ge-
lang aber zuerst mir im Jahre 1899 durch Auffindung uon
Sensibilisatoren aus der Gruppe der ätherischen Oele, nament-
lich des Anethols und Anwendung uon Benzol zur Unwirksam-
machung des Anethols nach der Belichtung.
Zwei Jahre später empfahl Dr. 11 e uh auf] einen anderen
Sensibilisator, das Wasserstoffdioxyd, und bald darauf nahm
Jan Szczepanik ein Patent auf ein Verfahren, das sich wohl
der bekannt gewordenen Sensibilisatoren, des Anethols und des
Wasserstoffdioxydes, bedient, aber in der Farbenapplikation uon
den uorher gegründeten Verfahren abwich.
lleuestens haben die Doktoren Smith und JTlerckens in
Zürich ein Verfahren kreiert, welches die Hauptmomente der

1) Vergl. den Hrfikel „Varbenphotoqraphie“ in Heft 21 u. 23 der „Phot.
Kunst“, 4. dahrg.
 
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