Strahlungen als Heilmittel.
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welche im Tierleibe schmaroßen und beim Tiere Krankheiten er-
zeugen, eine heftigere ist, als auf die überwiegende Illenge jener
relatiu harmlosen Spaltpilze, welche außerhalb des tierischen
Organismus leben und welche wir gewöhnlich „Euftkeime“ nennen.
Dieselben nehmen im Sommer, also zu einer Zeit, wo die Wirkung
des Eichtes am intensiusten ist, an Zahl bedeutend zu. Ruch
Fllarfin gibt an1), daß in den Tropen eine gewisse Bakterien-
armut hinsichtlich der pathogenen (krankmachenden) Rrten
bestehe, während uiele nichtpathogene Keime durch die Sonne
unbeeinflußt bleiben. Eine Reihe außerordentlich interessanter
Versuche widmete R. Wiesner der Prüfung dieser Tatsachen.
Rus seiner gründlichen Arbeit2), welche sich zum großen Teil
mit dem Verhalten tierpathogener Keime gegenüber dem Sonnen-
lichte beschäftigt, mögen hier nur folgende Ergebnisse mitgefeilt
werden:
Die Keimmenge hat auf den zeitlichen Verlauf der Rbtöfung
der Bakterien durch das Eicht keinen Einfluß, uielmehr tritt die
absolute Rbtötung bei ucrschiedener Keimzahl gleichzeitig ein.
Innerhalb uerschieden dichter Keimmengen findet ein pro-
portionales Rbsterben der Keime statt, welches auf dem uariieren-
den Resistenzgrad der einzelnen Jndiuiduen beruht.
Diese wechselnde Resistenz ist (zu mindest zum Teil) uon
dem Rlter der Keime abhängig.
Die höchste Resistenz gegenüber dem Eicht erlangen Bakterien
im Rlter uon 7 bis 20 Stunden, und diese scheint durch mehrere
Tage unuermindert erhalten zu bleiben, um dann wieder ab-
zunehmen.
Bakterien sind gegen Eicht im trockenen Zustande weniger
resistent, als im feuchten. Die Resistenz ist uon dem ITledium,
in welchem die Bakterien einlrocknen, abhängig.
Bei höherer Euftfeuchtigkeit sterben Bakterien langsamer
ab, als bei geringem Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre; dieses
langsame Rbsterben dürfte mit einer stärkeren Rbsorption der
Sonnenstrahlen in der Atmosphäre Zusammenhängen.
Werden Bakterien in feuchtem Zustande dem Sonnenlichte
exponiert und finden sie nicht die Kläglichkeit, Ilährstoffe zu
assimilieren, so erliegen sie rascher der Eichteinwirkung, als bei
ermöglichter Elahrungszufuhr.
Alle Teile des Sonnenspektrums besißen bakterizide Wirkung,
sowohl die sichtbaren Strahlen, einschließlich der roten, als
auch die unsichtbaren Strahlen.
1) „ITlünch. med. Wochenschr.“ 1906, nr. 51.
2) „Die Wirkung des Sonnenlichtes auf pathogene Bakterien“, „Rrchiu
für Hygiene“, Bd. 61.
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welche im Tierleibe schmaroßen und beim Tiere Krankheiten er-
zeugen, eine heftigere ist, als auf die überwiegende Illenge jener
relatiu harmlosen Spaltpilze, welche außerhalb des tierischen
Organismus leben und welche wir gewöhnlich „Euftkeime“ nennen.
Dieselben nehmen im Sommer, also zu einer Zeit, wo die Wirkung
des Eichtes am intensiusten ist, an Zahl bedeutend zu. Ruch
Fllarfin gibt an1), daß in den Tropen eine gewisse Bakterien-
armut hinsichtlich der pathogenen (krankmachenden) Rrten
bestehe, während uiele nichtpathogene Keime durch die Sonne
unbeeinflußt bleiben. Eine Reihe außerordentlich interessanter
Versuche widmete R. Wiesner der Prüfung dieser Tatsachen.
Rus seiner gründlichen Arbeit2), welche sich zum großen Teil
mit dem Verhalten tierpathogener Keime gegenüber dem Sonnen-
lichte beschäftigt, mögen hier nur folgende Ergebnisse mitgefeilt
werden:
Die Keimmenge hat auf den zeitlichen Verlauf der Rbtöfung
der Bakterien durch das Eicht keinen Einfluß, uielmehr tritt die
absolute Rbtötung bei ucrschiedener Keimzahl gleichzeitig ein.
Innerhalb uerschieden dichter Keimmengen findet ein pro-
portionales Rbsterben der Keime statt, welches auf dem uariieren-
den Resistenzgrad der einzelnen Jndiuiduen beruht.
Diese wechselnde Resistenz ist (zu mindest zum Teil) uon
dem Rlter der Keime abhängig.
Die höchste Resistenz gegenüber dem Eicht erlangen Bakterien
im Rlter uon 7 bis 20 Stunden, und diese scheint durch mehrere
Tage unuermindert erhalten zu bleiben, um dann wieder ab-
zunehmen.
Bakterien sind gegen Eicht im trockenen Zustande weniger
resistent, als im feuchten. Die Resistenz ist uon dem ITledium,
in welchem die Bakterien einlrocknen, abhängig.
Bei höherer Euftfeuchtigkeit sterben Bakterien langsamer
ab, als bei geringem Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre; dieses
langsame Rbsterben dürfte mit einer stärkeren Rbsorption der
Sonnenstrahlen in der Atmosphäre Zusammenhängen.
Werden Bakterien in feuchtem Zustande dem Sonnenlichte
exponiert und finden sie nicht die Kläglichkeit, Ilährstoffe zu
assimilieren, so erliegen sie rascher der Eichteinwirkung, als bei
ermöglichter Elahrungszufuhr.
Alle Teile des Sonnenspektrums besißen bakterizide Wirkung,
sowohl die sichtbaren Strahlen, einschließlich der roten, als
auch die unsichtbaren Strahlen.
1) „ITlünch. med. Wochenschr.“ 1906, nr. 51.
2) „Die Wirkung des Sonnenlichtes auf pathogene Bakterien“, „Rrchiu
für Hygiene“, Bd. 61.
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