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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

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von Palocsay, Albin: Wichtigere Fortschritte und Erfahrungen betreffend die Photographie mit Farbenrasterplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0194
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182

Fortschritte betr. die Photographie mit Farbenrasterplatten.

ermöglicht es die Aufnahme auf solcher Piaffe, die momentanen
Narbenzustände irgendeines Gegenstandes bei wechselnden Be-
leuchtungen festzuhalten und miteinander zu oergleichen. Be-
sonders auffällig merden die so festgehalfenen Differenzen des
Kolorits bei Reproduktionen oon Gemälden erscheinen.
Da es bei solchen Versuchen oon größter Wichtigkeit ist, zu
wissen, ob die Unterschiede dieser farbigen Abbildung tatsächlich
nur durch die Narbe der Beleuchtung heroorgebracht werden,
oder ob doch Unoollkommenheiten des photographischen Prozesses
hierbei eine Rolle spielen, so wurden zahlreiche Versuche unter-
nommen, um festzustellen, ob die Platten stets oon der gleichen
Beschaffenheit sind und stets einwandfreie Narbenwiedergabe
auch bei oerschiedenen Beleuchtungsarten gestatten. Durch
Aufnahme einer oon reinem Sonnenlichte beleuchteten Grauskala
wurde die erwähnte einwandfreie Beschaffenheit der Platten
festgestellt. Auch die Beleuchtungsintensifät oermag die genaue
Narbenwiedergabe der Platten nicht zu alterieren, jedoch ist bei
allen solchen Versuchen sehr auf tadellose Beschaffenheit des
Gelbfilters zu achten, da die im Handel befindlichen nicht oon
genau gleicher Dichte sind, wodurch, je nach Dichte, leichter
Gelb- oder Blaustich oerursacht wird.
Durch Aenderung der Nilfer kann man willkürlich Aufnahmen
mit bestimmtem farbigen Stich erzeugen. Die Zusammensetzung
der Pösungen zu derartigen Niltern zeigt die folgende Tabelle:

Gelatine-
lösung 1:15
Tartrazin
1 :5OO
Pheno¬
safranin
1:7000
fleshulin
normalfilter ....
_
10
10
0,4 g Aeskulin in
für Rotstichaufnahmen .

10
15
20 ccm Wasser und
„ Grünstichaufnahmen
40
10
7
5 Tropfen Ammoniak
„ Blaustichaufnahmen

8
10
gelöst

Zur Herstellung solcher Nilter mischt man eine Gelatine-
lösung 1 : 15 mit einer Pösung oon Tartrazin und Phenosafranin
(chemisch reine Narbstoffe der Höchster Narbwerke), fügt dann
die frisch bereitete ammoniakalische Aeskulinlösung zu und
übergiefjt mit dieser Pösung dünne Spiegelglasplatten derart,
datj pro Quadratdezimeter Glasfläche 8 ccm Nlüssigkeit entfallen.
Restringiert man die Aufgufpnenge der Plormallösung auf 7 ccm,
so entstehen Bilder mit rötlich-blauen Schatten, und erhöht man
sie auf 11 ccm, so entsteht ein Orangestich.
 
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