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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0636
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624

Heliogravüre, Walzendruck und Tiefdruck.

Run zu dem merkwürdigsten Teil der maschine: der Ein-
färbung. g ist ein Farbkasten, in dem sich dünnflüssige, ge-
tuähnliche Rotationsfarbe befindet. Jn die Farbe taucht eine
Holzwalze g, welche an dem Bildzylinder anliegt und an diesen
die Farbe abgibt. Reben der Holzwalze liegt eine Bürstenwalze
mit der Aufgabe, die Farbe zu rühren und der Holzwalze zu-
zutreiben. Die Holzwalze färbt nicht blofg die Bilder, sondern
auch die bildfreien Stellen ein, und diese überflüssige Farbe
wird nun durch das Rakel oder ITlesser M, das sich fest an
den Bildzylinder andrückt, abgestrichen und tropft unterhalb
wieder in den


Farbkasten.

?ig. 314.

Farbkasten zu-
rück. Von dem
Rakel bis zur
Druckstelle bei
der Gummiwalze
c ist die Walzen-
fläche also farb-
frei, nur die Bilder
selbst haben
natürlich Farbe,
man ersieht aus
dieser Beschrei-
bung, daß der
Tiefdruck weder
eine penible Far-
benregulierung,
noch eine Zurich-
tung kennt.
Das Rakel oder

lllesser ist der

empfindliche Teil der maschine. Es ist ein Stahlblatt uon etwa
2^2 mm Dicke und 8 bis 10 cm Breite und reicht nicht nur über die
Tange des ganzen Druckzyiinders, sondern bei derlTlodellmaschine
noch um etwa 20 cm seitlich hinaus. Das Rakel ist ziemlich scharf
zugeschliffen, und trotjdem es oon Stahl, die Bildfläche aber
oon Kupfer ist, nußt es sich beim Tauf der maschine etwas ab.
Um diese Abnutzung gleichmäßig zu machen, hat das lllesser
eine ununterbrochene, seitlich hin- und hergehende Bewegung
erhalten. Trotjdem erhält es nach einem längeren Tauf gewisse
feine Scharten, und es muß dann herausgenommen und durch
Abziehen mit einem Oelstein wieder geglättet werden. In-
zwischen arbeitet ein Reseruerakel. Das Wechseln des Rakels
fällt zeitlich ungefähr mit dem Einseßen einer neuen Papierrolle
zusammen, so daß uon einem besonderen Zeitoerlust nicht ge-
 
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