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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Scheffer, Wilhelm: Ueber Lichthöfe
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0270
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lieber Cichthöfe.

1. Gine undurchsichtige Schicht läßt kein licht zur Rückseite
gelangen. Wenn auch die Schicht selbst noch nicht undurch-
sichtig gemacht tuorden ist, so ist doch die theoretische ITlög-
lichkeit einer undurchsichtigen empfindlichen Schicht nahe-
liegend.
2. €ine optisch uollkommen leere Schicht wird das Eicht
nicht zerstreuen, und ruenn die abbildenden Büschel uon einer
numerischen Apertur sind, die kleiner ist als der Grenzwert der
Totalreflexion, tuird uon dem einfallenden Eicht ein uerhältnis-
mäßig geringer Teil durch partielle Reflexion in die Schicht zu-
rückgespiegelt. Wir sehen also hier, dal] uollkommen undurch-
sichtige und uollkommen durchsichtige Schichten in bezug auf
den R-Eichthof ein ähnliches Verhalten zeigen. Die soeben
unter 1. und 2. angeführten JTlöglichkeiten haben zurzeit nur
theoretisches Interesse.
5. Gin lichtundurchlässiger Unterguß zwischen Schicht und
Olas uerhindert, daß Eicht zur Rückseite der Platte gelangt.
Wir haben in der Praxis drei erfolgreiche Verfahren zur Ver-
meidung uon Eichthäfen durch Zwischenschichten. A das
Sandell-Verfahren. Es besteht darin, dafj eine oder zwei
ungereifte, für aktinisches Eicht undurchlässige Emulsionen als
Unterguß auf die Glasplatte gegossen werden. Auf diese
Zwischenschicht wird die hochempfindliche Emulsion gegossen.
Als Zwischenschicht sind weiterhin gefärbte Schichten benutzt
worden. Derartige Schichten sind sowohl mit Anilinfarben B
(JTlager st aedts Patente), wie auch mit anorganischen
Körpern C, z. B. ITlangandioxyd (Eumicre) angefärbt worden.
Alle die unter 3. erwähnten Verfahren geben eine uorzügliche
Eichthoffreiheit.
4. Wenn man die Rückseite der Platte mit einem Körper in
optischen Kontakt bringt, der den gleichen Brechungsindex hat
wie die Glasplatte, und der außerdem infolge seiner ?arbe alles
photographisch wirksame Eicht absorbiert, dann muß der
R-Eichthof uerschwinden. Dies kann man erreichen (A) durch
Anstreichen der Plattenrückseite mit geeigneten Farblösungen.
Weniger zweckmäßig ist (B) das Auflegen passend gefärbter
Folien, die mit Hilfe eines Bindemittels uom passenden
Brechungsindex in optischen Kontakt mit der Platte gebracht
werden, man hat auch (C) uorgeschlagen, passend gefärbtes
Glas als Schichtträger zu benußen. Bei den unter 3. und 4.
erwähnten Verfahren müssen natürlich diejenigen Farben uer-
nichtet werden, für die die betreffende Schicht empfindlich ist.
Ein gelbrofer Farbstoff, der in Verbindung mit einer gewöhn-
lichen, nur blauempfindlichen Schicht eine gute Eichthoffreiheit
ergibt, kann mit einer entsprechend sensibilisierten Platte
 
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