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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Zoth, Oskar: Ein einfacher Laternbildschieber mit Sammelwagen, nebst einigen Bemerkungen über Laternbildformate
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0093
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Ein einfacher Laternbildschieber mit Sammelwagen usw.

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neben jenem englischen Einheitsformat, in dem bereits die
schönsten und größten Bilderreihen der Welt vorliegen,
nicht bezeichnen dürfen! Ich will kein Wort weiter darüber
verlieren.
Und nun das so verbreitete Format 85 X 100 mm, jedoch
mit derselben Bildgröße wie dort, nämlich etwa
70 ! 70 mm, das andere leeres Glas!! Oder doch nicht leer! ?
Es dient ja zur „Bezeichnung und Beschreibung“ des Bildes,
die zwar während der Projektion ganz belanglos ist, da sie
nicht gelesen werden kann, und vorher — wohl durch eine
kleine Nummer in einer Ecke und einen Begleittext sehr
vollkommen und zweckmäßig ersetzt werden kann. Darum
die um mehr als ein Viertel größeren, schwereren und
teureren — in der Masse kommt alles in Betracht — Platten
zu kaufen, zu behandeln, aufzubewahren und mitzuschleppen,
ist wirklich etwas — viel verlangt! Die schmalen bedruckten
oder auch beschriebenen Streifchen an dem nur etwas über
2. mm breiten Rande englischer Laternbilder erfüllen voll-
kommen ihren Zweck und gestatten zugleich, die Aufschriften
sämtlicher Platten in der Vorratsschachtel mit einem Blicke
von oben her zu übersehen. Da die Bildgröße der 82 mm-
Platten 70 mm kaum übersteigt, liegt übrigens kein Hinder-
nis vor, beschriebene oder bedruckte Streifen Papier von
82 X 25 mm über einen oder auch über zwei gegenüber-
liegende Plattenränder zu kleben: das dürfte denn doch
den weitestgehenden Anforderungen in dieser Richtung
genügen!
Und endlich die Formate 9X12 (ein amerikanisches
Zwischenformat 3V4X4^4 Zoll = 82X108 mm ist mir nur
-einmal untergekommen!) und 13X18 cm mit ihren schon
etwas unbescheidenen Ansprüchen an Raum und Apparat,
insbesondere Größe des Kondensors. Noch mehr Glas, noch
schwerer, aber wenigstens oft ziemlich vollkommen aus-
genutzt, oft freilich wiederum ziemlich viel Maske, also
überflüssiges Glas; immer alles leicht mit voller Bildwirkung
zu verkleinern! Aber das tut man nicht! Man stört lieber
die Projektionsvorführung durch Formatwechsel, durch
Hoch- und Querstellung der Bilder und riskiert immer
wieder falsch eingelegte Platten, als daß man etwas Mühe
oder Kosten an das einheitliche Format wenden würde!
Wir schneiden im Interesse der Einheitlichkeit des Formats
und der Bequemlichkeit bei der Vorführung sogar unsere
für die Projektion bestimmten Autochromaufnahmen (9X12)
auf unser Einheitsformat zu und haben, freilich schon bei
der Aufnahme darauf bedacht noch keine dabei verloren.
Eder, Jahrbuch für 1914. 6
 
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