mit Polen-Litthauen schliesst. Es wird also (wie es ja auch schon
Johannes Voigt gethan) eine Geschichtschreibung über jene Epoche
von eingehender Durchforschung unsers Tresslerbuches nicht Umgang
nehmen können und darin gewiss noch manch neue werthvolle Auf-
schlüsse und Anregungen empfangen. Viel wichtiger dürfte indessen
das Buch für den Kulturhistoriker und den Vertreter der neuen
wirthschaftsgeschichtlichen Richtung sein, da kein Zweig der inneren
Landesverwaltung (ßeamtenwesen, Austhuung und Erwerbung von
Gütern, Einnahmen aus dem Lande, Gründung von Städten, Ansetzimg
von Kolonisten, Landvermessung, Burgenbau, Wege, Fähren, Kanäle
u. s. w.) und keine Erscheinung des damals noch bunt und reich be-
wegten höfischen Lebens im Marienburger Schlosse hier unberührt
geblieben ist. Hier liegt trotz aller seither schon erfolgten An-
zapfungen noch so viel edler Stoff verborgen, dass es schwerlich
Einem gelingen dürfte, den Schatz auf einmal zu heben. Auch Pro-
vinzial- und Lokalgeschichtsforschung, Genealogen und Topographen
werden Gewinn davon tragen. Der Sprachforscher wird nicht ohne
Interesse Streifzüge in dieses Buch unternehmen. Manches Frage-
zeichen im Wortregister mag seinen Scharfsinn reizen; Germanisten
wie die Erforscher der litthauischen und altpreussischen Sprachreste
werden Anregung finden, letztere namentlich in den vielen Orts- und
Eigennamen.
So hätte denn unmöglich Einer allein im Rahmen einer ,,Ein-,
leitung", auch wenn ihm mehr Raum als dem Unterzeichneten zu
Gebote gestanden hätte, sich unterfangen können, den Werth und die
Bedeutung dieser Quelle nach allen Seiten hin klar zu legen. Schwer
genug ist dem Veranstalter dieser Veröffentlichung ein solcher Ver-
zicht geworden. Um so grössere Sorgfalt war daher auf die Her-
stellung der Register zu verwenden, was eine Aufstellung von
mehr als 25000 Zetteln bedeutete. Doch wenn das Werk nicht zu
unförmlich und namentlich nicht zu kostspielig werden sollte, musste
auch hierbei eine gewisse Beschränkung eintreten, die indessen kaum
eine Beeinträchtigung des Werthes darstellen kann. Ausgearbeitet
wurde vom Unterzeichneten das Register durchweg in der Weise,
dass bei jeder Belegstelle neben Seitenzahl auch die Zeile angegeben
wurde, wozu im Texte die nach der Decimalzählung ausgerückten
Zeilenangaben dienten. Dies aber auch im Drucke darzustellen war
wegen der enormen Kosten bei einem ohnehin schon so umfangreichen
Register unausführbar. Es hat ferner sein Missliches, wenn man dem
Forscher die zeitraubende und höchst abspannende Arbeit zumuthen
will, dass er nach dem Register mehr als 20 Belegstellen hinter ein-
Johannes Voigt gethan) eine Geschichtschreibung über jene Epoche
von eingehender Durchforschung unsers Tresslerbuches nicht Umgang
nehmen können und darin gewiss noch manch neue werthvolle Auf-
schlüsse und Anregungen empfangen. Viel wichtiger dürfte indessen
das Buch für den Kulturhistoriker und den Vertreter der neuen
wirthschaftsgeschichtlichen Richtung sein, da kein Zweig der inneren
Landesverwaltung (ßeamtenwesen, Austhuung und Erwerbung von
Gütern, Einnahmen aus dem Lande, Gründung von Städten, Ansetzimg
von Kolonisten, Landvermessung, Burgenbau, Wege, Fähren, Kanäle
u. s. w.) und keine Erscheinung des damals noch bunt und reich be-
wegten höfischen Lebens im Marienburger Schlosse hier unberührt
geblieben ist. Hier liegt trotz aller seither schon erfolgten An-
zapfungen noch so viel edler Stoff verborgen, dass es schwerlich
Einem gelingen dürfte, den Schatz auf einmal zu heben. Auch Pro-
vinzial- und Lokalgeschichtsforschung, Genealogen und Topographen
werden Gewinn davon tragen. Der Sprachforscher wird nicht ohne
Interesse Streifzüge in dieses Buch unternehmen. Manches Frage-
zeichen im Wortregister mag seinen Scharfsinn reizen; Germanisten
wie die Erforscher der litthauischen und altpreussischen Sprachreste
werden Anregung finden, letztere namentlich in den vielen Orts- und
Eigennamen.
So hätte denn unmöglich Einer allein im Rahmen einer ,,Ein-,
leitung", auch wenn ihm mehr Raum als dem Unterzeichneten zu
Gebote gestanden hätte, sich unterfangen können, den Werth und die
Bedeutung dieser Quelle nach allen Seiten hin klar zu legen. Schwer
genug ist dem Veranstalter dieser Veröffentlichung ein solcher Ver-
zicht geworden. Um so grössere Sorgfalt war daher auf die Her-
stellung der Register zu verwenden, was eine Aufstellung von
mehr als 25000 Zetteln bedeutete. Doch wenn das Werk nicht zu
unförmlich und namentlich nicht zu kostspielig werden sollte, musste
auch hierbei eine gewisse Beschränkung eintreten, die indessen kaum
eine Beeinträchtigung des Werthes darstellen kann. Ausgearbeitet
wurde vom Unterzeichneten das Register durchweg in der Weise,
dass bei jeder Belegstelle neben Seitenzahl auch die Zeile angegeben
wurde, wozu im Texte die nach der Decimalzählung ausgerückten
Zeilenangaben dienten. Dies aber auch im Drucke darzustellen war
wegen der enormen Kosten bei einem ohnehin schon so umfangreichen
Register unausführbar. Es hat ferner sein Missliches, wenn man dem
Forscher die zeitraubende und höchst abspannende Arbeit zumuthen
will, dass er nach dem Register mehr als 20 Belegstellen hinter ein-