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Rande erhebt sieh eine Kante von 0,12—0,13 m Breite.
In dieser hat Dörpfeld eine Anzahl von Löchern gefunden,
welche dazu dienten, die Dübel, welche die senkrecht
stehende Wandbekleidung mit dem Boden verbinden
sollten, aufzunehmen, so dass alle Wände von Holzplanken
bekleidet waren. Nur an Stelle der Thür haben sich
solche Löcher nicht gefunden, was sehr wichtig ist, da
man sonst auch das Gemach als grosses Wasserbassin
hätte auffassen können.
Man hat sich gesträubt, für das homerische Haus
ein Badezimmer anzunehmen und, da doch Badescenen
geschildert werden,1) das Bad in die Frauengemächer
verlegt. Nach der Auffindung des Badegelasses in Tiryns
ist diese Frage als gelöst zu betrachten. Im Palast des
Odysseus lag das Badezimmer gleichfalls zu ebener Erde,
was daraus hervorgeht, dass Telemach zu seiner Mutter
sagt, sie möge erst baden und dann in das vn^qfyov
steigen, um ihrer Beschäftigung nachzugehen. Auch die
Freier baden sich im Palaste des Odysseus, wo vielleicht
zu diesem Behufe mehrere Wannen aufgestellt waren.
Ein merkwürdiger Zufall wollte es, dass sich im Bade-
zimmer von Tiryns noch ein Stück einer Badewanne aus
Terracotta fand,2) wonach dieselbe sich als unseren Bade-
wannen ähnlich herausstellte. Nach dem Gebrauch wurde
der Inhalt der Wanne auf den Boden, jenen colossalen
Stein geschüttet, der so eingerichtet war, dass das Wasser
nach einem Abflussloche lief, und so aufs bequemste fort-
geschafft wurde.
q Od. III 464 ff. X 358 ff. XXIII 153. Die Bedienung im
Bade wurde in allen diesen Fällen von weiblichen Personen be-
sorgt, was nach homerischer Sitte ganz decent war.
2) Schliemann, Tiryns S. 158. 263. Taf. XXIV e.
Rande erhebt sieh eine Kante von 0,12—0,13 m Breite.
In dieser hat Dörpfeld eine Anzahl von Löchern gefunden,
welche dazu dienten, die Dübel, welche die senkrecht
stehende Wandbekleidung mit dem Boden verbinden
sollten, aufzunehmen, so dass alle Wände von Holzplanken
bekleidet waren. Nur an Stelle der Thür haben sich
solche Löcher nicht gefunden, was sehr wichtig ist, da
man sonst auch das Gemach als grosses Wasserbassin
hätte auffassen können.
Man hat sich gesträubt, für das homerische Haus
ein Badezimmer anzunehmen und, da doch Badescenen
geschildert werden,1) das Bad in die Frauengemächer
verlegt. Nach der Auffindung des Badegelasses in Tiryns
ist diese Frage als gelöst zu betrachten. Im Palast des
Odysseus lag das Badezimmer gleichfalls zu ebener Erde,
was daraus hervorgeht, dass Telemach zu seiner Mutter
sagt, sie möge erst baden und dann in das vn^qfyov
steigen, um ihrer Beschäftigung nachzugehen. Auch die
Freier baden sich im Palaste des Odysseus, wo vielleicht
zu diesem Behufe mehrere Wannen aufgestellt waren.
Ein merkwürdiger Zufall wollte es, dass sich im Bade-
zimmer von Tiryns noch ein Stück einer Badewanne aus
Terracotta fand,2) wonach dieselbe sich als unseren Bade-
wannen ähnlich herausstellte. Nach dem Gebrauch wurde
der Inhalt der Wanne auf den Boden, jenen colossalen
Stein geschüttet, der so eingerichtet war, dass das Wasser
nach einem Abflussloche lief, und so aufs bequemste fort-
geschafft wurde.
q Od. III 464 ff. X 358 ff. XXIII 153. Die Bedienung im
Bade wurde in allen diesen Fällen von weiblichen Personen be-
sorgt, was nach homerischer Sitte ganz decent war.
2) Schliemann, Tiryns S. 158. 263. Taf. XXIV e.