13. Eine Vervollkommnung der Stubenfenster.
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für den Zutritt des Lichts bestimmten OefFnung durch undurchsichtiges
Holz wieder verbauet wird, ist doch ein wenig zu viel.
Dem Verfasser ist dieser Uebelstand oft aufgefallen, und gewifs eben
so vielen Anderen, die auf Mangel des Gewohnten achten und das Bes-
sere wünschen. Da aber das blofse Bemerklichmachen eines Mangels,
mit Vorschlägen zu Vervollkommnungen, gewöhnlich gar zu wenig nützen,
indem des Zweifels wegen, ob das Vorgeschlagene auch wohl pracüsch
ausführbar sein möchte, meistens sogar der Versuch mit den Vorschlägen
unterbleibt: so bat er nicht eher darüber etwas sagen mögen, als bis sich
eine Gelegenheit fände, die zu wünschende Vervollkommnung des Gegen-
standes pracüsch auszuführen, oder ausgeführt zu sehen.
Die Gelegenheit zu letzterm ist ihm kürzlich zufällig geworden, und
diejenige zu Ersterem steht ihm so eben , bei dem Aufbau eines kleinen
Hauses zu seinem eigenen Gebrauch, bevor. Ausführen lassen hat z. B.,
so eben, in diesem Sommer, Fenster mit möglichst gropser Glasfläche Herr
Tiede zu Berlin, Akademischer Künstler und Uhrmacher an der Stern-
warte daselbst, in seinem Hause Jägerstrafse No. 20. Auch in noch andern
Häusern sollen dergleichen Fenster neuerdings gemacht worden sein. Der
Verfasser hat sie aber nicht gesehen. Die Fenster des Herrn Tiede sind auf
das beste gelungen, erfüllen sehr gut ihren Zweck und halten sich vortreff-
lich. Freilich sind diese Fenster, als eine der ersten Proben, theuerer zu
stehen gekommen, als gewöhnliche Fenster: allein die Vertheurung dürfte
nicht unvermeidlich sein; vielmehr dürfte sich der Zweck blofs durch eine
geringe Veränderung der Gonstruction der gewöhnlichen Fenster und, wenn
nicht ganz, so doch fast ganz ohne Erhöhung der Kosten erreichen lassen.
Wie dies angehen dürfte und wie der Verfasser die Fenster machen zu
lassen im Begriff steht, will er hier vorläufig beschreiben und wird später,
wenn sie ausgeführt sein werden, über den Erfolg berichten.
Das Mittel zu der zu wünschenden Verbesserung ergiebt sich sehr ein-
fach aus der Erwägung, dafs ein ansehnlicher Theil der Fenster -OefFnung
insbesondere dadurch mit Holz verbaut wird, dafs man die Rahmen der
Fensterflügel, in welche das Glas eingesetzt wird, gewöhnlich auf die flache
Seite legt. Das Holz zu diesen Rahmen ist nemlich gewöhnlich 2 Zoll
breit und 1^ Zoll dick, und die breite, nicht die schmale Seite legt man
vor die OefFnung. Dieses nun vermindert schon an sich selbst die Glas-
fläche; aoer die Verminderung wird noch beträchtlicher dadurch, dafs nun-
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für den Zutritt des Lichts bestimmten OefFnung durch undurchsichtiges
Holz wieder verbauet wird, ist doch ein wenig zu viel.
Dem Verfasser ist dieser Uebelstand oft aufgefallen, und gewifs eben
so vielen Anderen, die auf Mangel des Gewohnten achten und das Bes-
sere wünschen. Da aber das blofse Bemerklichmachen eines Mangels,
mit Vorschlägen zu Vervollkommnungen, gewöhnlich gar zu wenig nützen,
indem des Zweifels wegen, ob das Vorgeschlagene auch wohl pracüsch
ausführbar sein möchte, meistens sogar der Versuch mit den Vorschlägen
unterbleibt: so bat er nicht eher darüber etwas sagen mögen, als bis sich
eine Gelegenheit fände, die zu wünschende Vervollkommnung des Gegen-
standes pracüsch auszuführen, oder ausgeführt zu sehen.
Die Gelegenheit zu letzterm ist ihm kürzlich zufällig geworden, und
diejenige zu Ersterem steht ihm so eben , bei dem Aufbau eines kleinen
Hauses zu seinem eigenen Gebrauch, bevor. Ausführen lassen hat z. B.,
so eben, in diesem Sommer, Fenster mit möglichst gropser Glasfläche Herr
Tiede zu Berlin, Akademischer Künstler und Uhrmacher an der Stern-
warte daselbst, in seinem Hause Jägerstrafse No. 20. Auch in noch andern
Häusern sollen dergleichen Fenster neuerdings gemacht worden sein. Der
Verfasser hat sie aber nicht gesehen. Die Fenster des Herrn Tiede sind auf
das beste gelungen, erfüllen sehr gut ihren Zweck und halten sich vortreff-
lich. Freilich sind diese Fenster, als eine der ersten Proben, theuerer zu
stehen gekommen, als gewöhnliche Fenster: allein die Vertheurung dürfte
nicht unvermeidlich sein; vielmehr dürfte sich der Zweck blofs durch eine
geringe Veränderung der Gonstruction der gewöhnlichen Fenster und, wenn
nicht ganz, so doch fast ganz ohne Erhöhung der Kosten erreichen lassen.
Wie dies angehen dürfte und wie der Verfasser die Fenster machen zu
lassen im Begriff steht, will er hier vorläufig beschreiben und wird später,
wenn sie ausgeführt sein werden, über den Erfolg berichten.
Das Mittel zu der zu wünschenden Verbesserung ergiebt sich sehr ein-
fach aus der Erwägung, dafs ein ansehnlicher Theil der Fenster -OefFnung
insbesondere dadurch mit Holz verbaut wird, dafs man die Rahmen der
Fensterflügel, in welche das Glas eingesetzt wird, gewöhnlich auf die flache
Seite legt. Das Holz zu diesen Rahmen ist nemlich gewöhnlich 2 Zoll
breit und 1^ Zoll dick, und die breite, nicht die schmale Seite legt man
vor die OefFnung. Dieses nun vermindert schon an sich selbst die Glas-
fläche; aoer die Verminderung wird noch beträchtlicher dadurch, dafs nun-