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Journal für Fabrik, Manufaktur, Handlung, Kunst und Mode — 25.1803

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https://doi.org/10.11588/diglit.44765#0012
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6 I. Ueber die legirung, den Werrh
2. Daß alle Legirung ohne Ausnahme verwerf-
lich und von keinem Nutzen sei, ist wohl nicht geradezu
zu behaupten.
Zwar war dieß in jenen Zeiten der Fall, wo der
Zusatz absichtlich die Stelle des edlen Metalls zu vertre-
ten und bloß die Masse, unrücksichtlich auf die dadurch
entstehende Verminderung der innern Güte, zu vermehren
bestimmt war.
Man ist aber seit dem von den nachteiligen Folgen
eines solchen Verfahrens zu sehr überzeugt und zugleich
überhaupt unterrichteter geworden, um die hiermit irrig
bezweckten Vortheile weder ferner erzielen zu wollen, noch
sich weiter also täuschen zu lassen.
Die ehemaligen Verthsidiger der Legirung führten
vorzüglich an: daß, da die edlen Meralle nie ganz rein
und unvermischt gewonnen werden können, es zu viel
Aufwand erfordere, die damit ursprünglich verbundenen
Vermischungen davon zu scheiden.
Daß ferner ein wesentlicher Zweck der Legirung dar-
in bestehe, den Münzen dadurch mehrere Harte und
Dauer zu geben; und daß endlich der Kupferzusatz nö-
thig sei, um das Ansehen und Volumen der geringeren
bloß zum Scheiden bestimmten Münzen, welche sonst zu
unansehnlich ausfallen und im Handverkehr unbequem
sein würden, zu vermehren. —
Es ist allerdings gegründet, daß keines der beiden
edlen Metalle ganz rein und ohne Vermischung aus der
Erde hervorgeht; dieselben sind jedoch im gediegenen Zu,
ssande mehrenrheils nur mit sich selbst verbunden.
So enthält gewöhnlich Gold Silber, und dieses
wiederum etwas Gold.
Alle übrigen mit dem aus den Erzen durch das
Schmelzen gewonnenen Silber verbundenen fremden
Substanzen sondert aber bekanntlich das Abtreiben, jedoch
nicht
 
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