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und daß die Beweise von dem katholischen Christen-
thum, welche der Leichnam des Hr. v. V. geben solle
mit jenen Beweisen im Widerspruch stehen, die V.bey
seinen Lebzeiten von seinem Unglauben gegeben hat.
Indem die Glieder der Akademie in ihrer Ver-
sammlung über die Mitteln Rath hielten , dem Hrn. v.
V. Exeqmen halten zu laßen , bekamen sie Beseht von
Hof, ihr Projekt fahren zu laßen, und ihr frommes Ge-
bet für eine andere Gelegenheit aufzubewahren. Dem
zufolge hat die Akademie beschlossen , daß man ins künf-
tige für keines ihrer Mitglieder ein Todtenamt halten
solle. Dieser Umstand macht Epoche in der Akademie.
Von nun an wird es heißen , daß seit dem Tod des un-
gläubigen Voltaire, einem Mitglied der Akademie, dem
man das chriMche Begräbnis und das Gebet der Kir-
che abschlug , me Akademie für keines ihrer Kinder mehr,
nach alter Weise , beten laßet. Uns scheint es, daß die
Akademie aus gleicher Ursache hatte beschlößen sollen,
daß ins künftige keines ihrer Mitglieder ein christliches
Vegrabniß bekomme; so wäre doch dadurch das Vor-
urtheil vernichtet worden , womit man insgemein die
Ehre und den Ruhm derer schmälern will, die eines sol-
chen Begräbnißes beraubt werden — doch, das wird
noch nachkommen.


Fragment eines baierischen Meistersangers.
Aus emcr noch ungedrukten Handschrift.
^>riginale bäurischer Dichtkunst aus den altern Zeiten
sind immer eine Seltenheit, die, je weniger sie
berannr und , der NergepeMM entrißen zu werden ver-
dienen.
 
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