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1897

Tischkarten^cichnung (Preisarbeit) von Bruno Paul (München).

Epigramme

Auf einen Rezensenten
Rer hier verriss die Verse aller Richtei—
Sein erstes Lied erweist ihn als gerecht:
Rieht war er andern mir ein harter Richter,
Sr macht auch seine eignen Verse schlecht.

©©

Sin Korrekter

Ras ist ein Kerl nach der Zeiten Gebot 1
Und bät’ ihn Gott selbst um ein Stück lein

Brot,

Sr fragte zunächst, was davon, wenn er’s

schenke,

Rie Vorgesetzte Behörde denke.

Otto Ernst.

OQ

So geht cs

— 2'üenit ich nur wüßte, wie ich diesem un-
leidlichen Llavier- und Salonlöwen ans höf-
liche Weise beibringen kann, daß ich ihn
für einen elenden Affen halte!

— Sehr einfach, Bitten Sie ihn doch, er
möchte mal vierhändig spielen,

*

B.wiesen

A, : Wein sollt'st Dn trinken, Mensch I Bier
macht ja schwerfällig und dumm; aber beim
Wein verfällt man ans gute Gedanken,

B, (nachdem er schweigend eine Flasche
leergetrnnken): Kellner — noch eineI

A, (trinmphirend): Na siehst Du, daß einem
beim Wein was Gnt's einfällt?!

Vis probandi

Direktor eines Franenkranken-
hanses: Aber Wärter, was ist denn das!
Da prügeln sich ja zwei Rekonvaleszentinnenl
W ä r t e r: Ja, dieWeibslent', HerrDirektorI
Die haben sich gestritten: jede wollt' die
Kränkere sein, und weil natürlich keine
nachgeben wollt', so raufen sie jetzt darum.

Gebet eines B3rrUnrrri)rns

Xiflirr Jott, ick bitte Dir,

Ißlrili bri mich, jib acht auf mir.

Ans der Jnstrukiionsstiinde

Unteroffizier: „AuswelchemHanfestammt
unser Landesherr?"

Rekrut: „Ans'n königlichen Schloß!"

Lieutenant: „Woran erkennt man einen
General?"

Grenadier: „An den Federn, HerrLeitnant!"

Die zehn Gebote

des Publikums für den Schriftsteller

I.

Ru sollst keine anderen Götter neben
mir haben, am wenigsten die der Kunst.

II.

Ru sollst mein Interesse nur auf Ringe
lenken, auf die es sich schon von selber lenkt.

III.

Sechs Jage sollst Ru arbeiten, am sieben-
ten aber für die Sonntagsruhe schreiben.

IV.

Ru sollst Reine älteren Collegen ehren
und nachahmen, auf dass Ru lange lebest
in meiner Ächtung und es Rir darin wohl-
ergehe.

V.

Rusollst nicht tödten, was schon todt ist.

VI.

Ru sollst nicht die Ghe, sondern die
BLloral brechen lassen.

VII.

Ru sollst nicht stehlen aus Äutoren, die
ich eines schönen Tages selbst lesen könnte

VIII.

Ru sollst falsches Zeugniss reden nur
wider den Höchsten, wider den ich es schon
selber geredet.

IX.

Ru sollst nicht begehren Reines nächsten
Weib, ohne mich bei Zeiten davon zu be-
nachrichtigen.

X.

Ru sollst nicht begehren Reines nächsten
Honorar, noch alles, was sein ist; denn
Ru bist nur ein Schriftsteller.

Hans Isar ins.

*

Splitter

Lin Kind ist kein Kind; Kinder fangen
erst bei zweien an. Schm

*XT

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