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Nr. 16

• JUGEND -

1897

Gn frühlingsgebet

3‘Cinter den pügeln schlafen die Winde
f\ber pu fühlst, sie schlafen nicht lang . , .
f\n den festen springt schon die feinde,
h^eimt der erste k^nospendrang —

Qnd pu siehst, wie rings die €rde
punkel den weissen Schnee durchdringt . .
pass der pimmel voll Sonne werde,
pettelt pein perz nun und braust und klingt.

Weil die Winde nun bald erwachen
plit aufjauchzender f rühlingskraft,
fühlst pein plut pu zittern und lachen,

Önd in den Stämmen treibt der Saft.

)\us dem punkel schlafender träume
pämmert pein Sinn dem lebendigen zu —

Qnd wie prüder sind pir die päume,
penn sie gedeihen und wachsen wie pu.

porch! schon werden zum Sturm die üüfte . . .
pinter den pügeln erwachen sie schon,
feurige Sehnsucht sprengt die Grüfte,

Ünd die taumelnden Wolken loh’n.

Sonne! Sonne! )\us duftenden pecken
pringt die £rde pir seligen pank,
pie pu zum üeben kannst erwecken
Oäler, die schliefen, und perzen, die kranp!

pie pu die Wesen füllst mit Sehnen,

Scheuche das punkel — verscheuche das Weh!
Sonne! Sonne! oh tilge die (Lhränen,

Wie pu tilgst den Winterschnee!

Wenn pein Glanz die Stürme begleitet
üeuchtend auf wilder Wanderschaft,
palten die )\rme ausgebreitet
(Lausende, denen die prust sich weitet,
pie eine selige Sehnsucht leitet,

Jugend zu trinken und Xicpt und V^raft . . .

Wenn pein Glanz die Stürme begleitet,

Sonne! oh gieb uns peine h^raft!.

franz £vcr$.

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Register
Bernhard Pankok: Zeichnung ohne Titel
Franz Evers: Ein Frühlingsgebet
 
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