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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 3.1898, Band 2 (Nr. 27-52)

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Nr. 28 (9. Juli 1898)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3338#0036
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1898

JUGEND

Nr. 28

Ich steige also am nächsten Tag an
Fulminant Semi-Racer und sahre hinc
Maschine geht ideal — schnell wie ein n
geschmierter Gedanke. Ich sahre die schön
allee hinaus an der Straße nach Wald
ich sahre? Nein! Ich fliege! Aus c
gerade vor der Wirthschast zum „ge!
Pedal" — Ist mir's, als risse mir eim
Hand die Lenkstange nach links. Ehe
besinne besinde ich mich dicht vor den,
Hache und habe gerade noch Zeit, aus t

zu springen. Ich steige kopfschüttelnd wieder auf
und sahre weiter. Am nächsten Tage passirt
mir die gleiche Sache noch einmal. Und so fort,
so oft ich die gleiche Straße fahre. Schließlich
habe ich mir's gefallen lassen, denn man schenkt
dort einen ausgezeichneten Shcrrh. Und das war
auch der Grund des merkwürdigen Vorfalls,
wie sich herausstellte. Der gute Sherry hatte
meinen Freund Willy so oft in das Wirthshaus
zum „gebrochenen Pedal" gezogen, daß sein Rad
schließlich wie ein altes Postpscrd, das auch die

Wirthshäuser kennt, immer von selber einkehrte!
Ich hab's ihm auch nicht abgewöhnen können.
Der Sherry war zu gut.

„Jawohl", sagte Dick, dem ich die Geschichte
erzählte, „man darf ein gutes Rad nicht für ein
ganz todtes, indifferentes Ding ansehen. Und
weil wir gerade vom Alkohol reden, wißt Ihr,
was mir neulich passirt ist? Ich rüste mich zu
einer Tour, und da ich eine heiße, lange Fahrt
vor mir habe, öle ich vorher alle Gelenke meines
Rades tüchtig ein. Kaum bin ich im Sattel, so

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