Nr. 12
JUGEND
1902
Huf der ElendenKircbweib
Aus dem dritten Akt des Schauspiels
»So ist ckas Leben"
von Frank N? edekind *)
Alma (fiel) aus den Armen der Kupplerin frei mact^
end): Ich weide mit ihm reden. (Geht an ihr vor-
über zum König, mit zitternder Stimme.) Ihr wißt
doch noch, mein Vater, weshalb wir auf die
Eleudenkirchweih kainen?
Der König: Ich weiß cs, mein Kind. (Er be-
steigt den Felsen; von den Zuschauern wird er mit trock-
nein Husten empfangen. Darauf spricht er mit klaren:
Ton, aber innerlich bewegt):
Ich bin der Herrscher hier in diescin Land,
Bon Gott ernannt, von niemand anerkannt!
Und wenn ich's schriee, daß die Felsen dröhnen,
Das; ich in diescin Lande Herrscher bin.
Der Vögel Zwitschern würde mich verhöhnen! —
Wozu gereicht mein königlicher Sinn?
Daß ausgehungert ich mit gierigen Zähnen
Ausschnappte wie zur Winterszeit das Thier.-
Doch nicht um meiner Leiden zu erwähnen,
Red' ich, mein Volk, mit Dir!
Die Zuschauer .brechen in schallendes Gelächter ans,
klatschen stürmisch in die Hände und rufen begeistert):
La capo! La capo I
Der "König (angstvoll und beklommen): Geehrte
Zuhörer! Mein Fach auf der Bühne ist die große,
ernste Tragödie I
Die Zuschauer «laut anflachend): Bravo! Brave 1
Der Köllig (mit Anstrengung aller Sccleukrast:
Was ich Euch soeben vortrug, ist mir das
Theuerste, das Heiligste, was ich bis jetzt in den
Tiefen meiner Seele verschlossen hielt!
Die Zuschauer (erheben einen neuen Beifallssturm,
aus dem man deutlich die Worte heraushört): Ein groß-
artiger Komiker! - Ein unbezahlbarer Charakler-
komiker!
Der Theatcrbeslycr (hat, um besser sehen zu kön-
nen , im Rücken der Menge einen Feldstein erstiegen):
Sprich Deinen Monolog zu Ende, mein theurer
junger Freund I Oder beherbergt Dein armes Hirn
nur diese paar Brocken — Li tacuissos, philo-
sophus mansisses!
*) König Nicolo, der gestürzte Herrscher von llm-
brien, irrt mit seiner Tochter Alma, von niemandem er-
kannt, in seinem Lande umher und kommt schließlich zu
der nächtlichen „Elendenkirchweih", die alles fahrende Volk
des Reiches ain Hochgericht zu Berathung und Kurzweil
versammelt: Ein Theaterbesitzer wirbt den Entthronten als
Charakterkoniiker und Tänzer an, obschon dieser in dem
hier veröffentlichten Theil der Scene den Empfindungen
des wahren König Ausdruck verleiht.
Die Zuschauer halten anfänglich Alles für Komödie,
vermögen sich jedoch zuletzt einem Gefühl tiefer Ergriffen-
heit nicht zu entziehen.
Der (König: Wohlan denn! Dann aber bitte
ich Euch inbrünstig, meine lieben Zuhörer, bringt
meinen Worten die ernste Würdigung entgegen,
die ihnen gebührt! Wie sollte es mir gelingen,
Eure Herzen zu rühren, wenn Ihr den Klagen,
die aus meinem Munde kommen, keinen Glauben
schenkt I
Die Zuschauer (lachen und klatschen begetftert in
die Hände): Welch' eine Stellung er dabei einnimmt I
— Und sein prachtvolles Micnenspiel! — Weiter
in deiner Posse!
Der Thcakcrbesitzer (zischend): Kinder,Kinderl
Nichts ist für den Mimen verderblicher, als der
Beifall! Zwingt Ihr ihn, sich zu überbieten,
dann ist der arme Schlucker nur noch auf nieder-
trächtigen Schmieren zu verwenden! Odi pro-
fanum vulgus et arceo! (Zum König): Sprich
weiter, mein Sohn! Mir scheint, Deine Parodien
würden mein erlauchtes Publikum erheitern können!
Der König lindem er mit allen Mitteln den Ernst
seiner Rede hervorzuheben sucht):
Ich bin der Herrscher! — In die Knie mit Euch! —
Was svll das ungebärdig tolle Lachen! —
Durch meine Schuld zwar weiß in meinem Reich
Kein Mensch von mir. Es schlafen meine Wachen;
Mein tapfres Kriegshcer steht in fremdem Sold;
Es fehlt die höchste ird'sche Macht, das Gold! —
Doch hat ein echter König je gelebt,
Ilm Thalerstück an Thalerstück zu reihen?
Dies Amt vertrant er gnädig dem Lakaien!
Der Heller, dran der Schmutz der Menge klebt,
Ward nicht geprägt, daß er die schneeigen Hände
Der Majestät von Gottes Gnaden schände!
Die Zuschauer (in wildes Gelächter ausbrechcnd):,
La eapo! — Bravo! — La capo!
Der Dheaterlicsiycr: Dieser Mensch ist ein
glänzender Satiriker! Ein zweiter Juvenal!
Der König (wie oben):
Ich bin der Herrscher! — Wer das hier nicht glaubt,
Der trete vor! Er mag mich drauf erproben!
Sonst liebt ichs nicht, mein eignes Selbst zu loben;
Doch hat die Welt mir diesen Stolz geraubt. —
Wer einen Degen führt, dem will ich weisen,
Wie er mit Anmuth das gespitzte Eisen
Mild lächelnd senkt in seines Gegners Brust,
Auf daß der Zweikampf, statt mit Angst und Grauen,
Als muntrer Elfenreigcn ist zu schauen,
Und Jenem auch der Tod noch süße Lust! — —
Ich bin der Herrscher! — Aus der Berberhecrde
Bringt mir das bissigste der Wüstenpferde!
Ich leg' ihm Zügel nicht noch Sattel an;
Spürt es nur meine Fersen in den Weichen,
Wirds unter mir in span'scher Gangart keuchen
Und ist fortan dem Reiter unterthan! —
Ich bin der Herrscher! — Laßt zum Fest Euch laden!
Die Welt bleibt fern mit ihrer garst'gen Lmal;
Die Abendsonne leuchtet uns zum Mahl,
Gesang ertönt aus luftigen Arkaden;
Der Gast dringt hosfnnngssroh in's düstre Grün,
Wo neben traulich plätschernden Cascaden
Ihn Npmphen kosend zu sich niederzieh'n. —
Ich bin der König! Schasst ein Mädchen her!
Doch sei es wie der Morgenreif so keusch!
Ich weck ihr nicht der Unschuld Wehgekeeisch;
Als Bettler komm ich, meine Taschen leer;
Sechs Schritt bleib ich ihr fern; vor Satansschlichen
Sei sie gewarnt — und eh ein Stern verblichen,
Erlag in ihr die Seele schon dem Fleisch! —
Bringt mir die treusten aller treuen Frauen!
Sie zweifeln bang, ob Grauen, ob Vertrauen
Mehr Kuppler sind zu sündigem Genuß;
Und zweifelnd bieten sic sich mir zum Kuß!-
Ich bin der König! — Wo war je so schmal
Ein Weib au Händ' und Füßen in den Knöcheln?!
Verächtlich sch ich Euch, Ihr Hörer, lächeln:
Die Füße tänzeln und die Hände fächeln;
Was oben sich im Schädel birgt, ist schaal!
Sei's drum! Das schlankste Mädchen hier mag wagen,
In luftgem Tanz den Sieg davon zu tragen!
Nie zückte sie zu blutgem Kamps den Stahl,
Und ihre Knöchel sind wie meine ichuial ..
J90
(Da sich niemand meldet, zu Alma): Reich mir eine
Fackel, mein Kind!
Alma (reißt einen helllodernden Zweig aus dem
Reisigfeuer und reicht ihn dem König hinauf. Daraus
spielt sic, am Fuße des Felsens stehend, eine getragene Tanz-
melodie auf ihrer Laute.)
Der König (tanzt mit Anmut und Vornehmheit
einige Schritte aus einem höfischen Fackeltanz, worauf er
den brennenden Zweig ins Feuer znrückfchlcudcrt.)
Des Darren üersuebung*;
Redet einer ernst und klug
von erhabnen Dingen,
Hat man bald von ihm genug!
Frischen Kran; und vollen Krug
Wird ihm keiner bringen.
Aber spring dann i ch hervor,
Schüttle meine Schellen,
Jubeln alle gleich im Lhor,
Und die Herzen schwellen....
Narr! ach Narr —
Werde nur nicht eitel,
Hüte deinen Scheitel
vor dem Sonnenstich!
Sei ein Held —
Wie bei andern Sachen
Wahre dir dein Lachen,
Lach' auch über dich!
Liesel ist das schönste Kind,
von den feinsten Knaben
Wird sie sehnsuchtsvoll geminnt —
Fst sie blöde? Ist sie blind?
Keiner kann sie haben!
Aber mir, mir blitzten hell
Ihre Augensterne,
Und wir küßten uns so schnell,
Denn sie lacht so gerne!
Narr! ach Narr —
Werde nur nicht eitel,
Hüte deinen Scheitel
vor dem Sonnenstich!
Sei ein Held —
Wie bei andern Sachen
Wahre dir dein Lachen,
Lach' auch über dich!
Seine Nlajestät sogar
Aergert die Barone,
Dutzt mich nun schon sieben Fahr —
Gestern in mein krauses Haar
Drückt' er seine Krone!
Schmeichelnd war des Spieles Sinn,
Wie ich's dreh' und wende,
Db ich selbst ein König bin,
(Oder er am Lnde —
Narr! ach Narr —
Werde nur nicht eitel.
Hüte deinen Scheitel
vor dem Sonnenstich!
Sei ein Held —
Wie bei andern Sachen
Wahre dir dein Lachen,
Lach' auch über dich!
Hanns von Lumppcnberg
*i Alle Hechte Ueberbreiwln u. 1. W gegenüber
X Orbebauen.
JUGEND
1902
Huf der ElendenKircbweib
Aus dem dritten Akt des Schauspiels
»So ist ckas Leben"
von Frank N? edekind *)
Alma (fiel) aus den Armen der Kupplerin frei mact^
end): Ich weide mit ihm reden. (Geht an ihr vor-
über zum König, mit zitternder Stimme.) Ihr wißt
doch noch, mein Vater, weshalb wir auf die
Eleudenkirchweih kainen?
Der König: Ich weiß cs, mein Kind. (Er be-
steigt den Felsen; von den Zuschauern wird er mit trock-
nein Husten empfangen. Darauf spricht er mit klaren:
Ton, aber innerlich bewegt):
Ich bin der Herrscher hier in diescin Land,
Bon Gott ernannt, von niemand anerkannt!
Und wenn ich's schriee, daß die Felsen dröhnen,
Das; ich in diescin Lande Herrscher bin.
Der Vögel Zwitschern würde mich verhöhnen! —
Wozu gereicht mein königlicher Sinn?
Daß ausgehungert ich mit gierigen Zähnen
Ausschnappte wie zur Winterszeit das Thier.-
Doch nicht um meiner Leiden zu erwähnen,
Red' ich, mein Volk, mit Dir!
Die Zuschauer .brechen in schallendes Gelächter ans,
klatschen stürmisch in die Hände und rufen begeistert):
La capo! La capo I
Der "König (angstvoll und beklommen): Geehrte
Zuhörer! Mein Fach auf der Bühne ist die große,
ernste Tragödie I
Die Zuschauer «laut anflachend): Bravo! Brave 1
Der Köllig (mit Anstrengung aller Sccleukrast:
Was ich Euch soeben vortrug, ist mir das
Theuerste, das Heiligste, was ich bis jetzt in den
Tiefen meiner Seele verschlossen hielt!
Die Zuschauer (erheben einen neuen Beifallssturm,
aus dem man deutlich die Worte heraushört): Ein groß-
artiger Komiker! - Ein unbezahlbarer Charakler-
komiker!
Der Theatcrbeslycr (hat, um besser sehen zu kön-
nen , im Rücken der Menge einen Feldstein erstiegen):
Sprich Deinen Monolog zu Ende, mein theurer
junger Freund I Oder beherbergt Dein armes Hirn
nur diese paar Brocken — Li tacuissos, philo-
sophus mansisses!
*) König Nicolo, der gestürzte Herrscher von llm-
brien, irrt mit seiner Tochter Alma, von niemandem er-
kannt, in seinem Lande umher und kommt schließlich zu
der nächtlichen „Elendenkirchweih", die alles fahrende Volk
des Reiches ain Hochgericht zu Berathung und Kurzweil
versammelt: Ein Theaterbesitzer wirbt den Entthronten als
Charakterkoniiker und Tänzer an, obschon dieser in dem
hier veröffentlichten Theil der Scene den Empfindungen
des wahren König Ausdruck verleiht.
Die Zuschauer halten anfänglich Alles für Komödie,
vermögen sich jedoch zuletzt einem Gefühl tiefer Ergriffen-
heit nicht zu entziehen.
Der (König: Wohlan denn! Dann aber bitte
ich Euch inbrünstig, meine lieben Zuhörer, bringt
meinen Worten die ernste Würdigung entgegen,
die ihnen gebührt! Wie sollte es mir gelingen,
Eure Herzen zu rühren, wenn Ihr den Klagen,
die aus meinem Munde kommen, keinen Glauben
schenkt I
Die Zuschauer (lachen und klatschen begetftert in
die Hände): Welch' eine Stellung er dabei einnimmt I
— Und sein prachtvolles Micnenspiel! — Weiter
in deiner Posse!
Der Thcakcrbesitzer (zischend): Kinder,Kinderl
Nichts ist für den Mimen verderblicher, als der
Beifall! Zwingt Ihr ihn, sich zu überbieten,
dann ist der arme Schlucker nur noch auf nieder-
trächtigen Schmieren zu verwenden! Odi pro-
fanum vulgus et arceo! (Zum König): Sprich
weiter, mein Sohn! Mir scheint, Deine Parodien
würden mein erlauchtes Publikum erheitern können!
Der König lindem er mit allen Mitteln den Ernst
seiner Rede hervorzuheben sucht):
Ich bin der Herrscher! — In die Knie mit Euch! —
Was svll das ungebärdig tolle Lachen! —
Durch meine Schuld zwar weiß in meinem Reich
Kein Mensch von mir. Es schlafen meine Wachen;
Mein tapfres Kriegshcer steht in fremdem Sold;
Es fehlt die höchste ird'sche Macht, das Gold! —
Doch hat ein echter König je gelebt,
Ilm Thalerstück an Thalerstück zu reihen?
Dies Amt vertrant er gnädig dem Lakaien!
Der Heller, dran der Schmutz der Menge klebt,
Ward nicht geprägt, daß er die schneeigen Hände
Der Majestät von Gottes Gnaden schände!
Die Zuschauer (in wildes Gelächter ausbrechcnd):,
La eapo! — Bravo! — La capo!
Der Dheaterlicsiycr: Dieser Mensch ist ein
glänzender Satiriker! Ein zweiter Juvenal!
Der König (wie oben):
Ich bin der Herrscher! — Wer das hier nicht glaubt,
Der trete vor! Er mag mich drauf erproben!
Sonst liebt ichs nicht, mein eignes Selbst zu loben;
Doch hat die Welt mir diesen Stolz geraubt. —
Wer einen Degen führt, dem will ich weisen,
Wie er mit Anmuth das gespitzte Eisen
Mild lächelnd senkt in seines Gegners Brust,
Auf daß der Zweikampf, statt mit Angst und Grauen,
Als muntrer Elfenreigcn ist zu schauen,
Und Jenem auch der Tod noch süße Lust! — —
Ich bin der Herrscher! — Aus der Berberhecrde
Bringt mir das bissigste der Wüstenpferde!
Ich leg' ihm Zügel nicht noch Sattel an;
Spürt es nur meine Fersen in den Weichen,
Wirds unter mir in span'scher Gangart keuchen
Und ist fortan dem Reiter unterthan! —
Ich bin der Herrscher! — Laßt zum Fest Euch laden!
Die Welt bleibt fern mit ihrer garst'gen Lmal;
Die Abendsonne leuchtet uns zum Mahl,
Gesang ertönt aus luftigen Arkaden;
Der Gast dringt hosfnnngssroh in's düstre Grün,
Wo neben traulich plätschernden Cascaden
Ihn Npmphen kosend zu sich niederzieh'n. —
Ich bin der König! Schasst ein Mädchen her!
Doch sei es wie der Morgenreif so keusch!
Ich weck ihr nicht der Unschuld Wehgekeeisch;
Als Bettler komm ich, meine Taschen leer;
Sechs Schritt bleib ich ihr fern; vor Satansschlichen
Sei sie gewarnt — und eh ein Stern verblichen,
Erlag in ihr die Seele schon dem Fleisch! —
Bringt mir die treusten aller treuen Frauen!
Sie zweifeln bang, ob Grauen, ob Vertrauen
Mehr Kuppler sind zu sündigem Genuß;
Und zweifelnd bieten sic sich mir zum Kuß!-
Ich bin der König! — Wo war je so schmal
Ein Weib au Händ' und Füßen in den Knöcheln?!
Verächtlich sch ich Euch, Ihr Hörer, lächeln:
Die Füße tänzeln und die Hände fächeln;
Was oben sich im Schädel birgt, ist schaal!
Sei's drum! Das schlankste Mädchen hier mag wagen,
In luftgem Tanz den Sieg davon zu tragen!
Nie zückte sie zu blutgem Kamps den Stahl,
Und ihre Knöchel sind wie meine ichuial ..
J90
(Da sich niemand meldet, zu Alma): Reich mir eine
Fackel, mein Kind!
Alma (reißt einen helllodernden Zweig aus dem
Reisigfeuer und reicht ihn dem König hinauf. Daraus
spielt sic, am Fuße des Felsens stehend, eine getragene Tanz-
melodie auf ihrer Laute.)
Der König (tanzt mit Anmut und Vornehmheit
einige Schritte aus einem höfischen Fackeltanz, worauf er
den brennenden Zweig ins Feuer znrückfchlcudcrt.)
Des Darren üersuebung*;
Redet einer ernst und klug
von erhabnen Dingen,
Hat man bald von ihm genug!
Frischen Kran; und vollen Krug
Wird ihm keiner bringen.
Aber spring dann i ch hervor,
Schüttle meine Schellen,
Jubeln alle gleich im Lhor,
Und die Herzen schwellen....
Narr! ach Narr —
Werde nur nicht eitel,
Hüte deinen Scheitel
vor dem Sonnenstich!
Sei ein Held —
Wie bei andern Sachen
Wahre dir dein Lachen,
Lach' auch über dich!
Liesel ist das schönste Kind,
von den feinsten Knaben
Wird sie sehnsuchtsvoll geminnt —
Fst sie blöde? Ist sie blind?
Keiner kann sie haben!
Aber mir, mir blitzten hell
Ihre Augensterne,
Und wir küßten uns so schnell,
Denn sie lacht so gerne!
Narr! ach Narr —
Werde nur nicht eitel,
Hüte deinen Scheitel
vor dem Sonnenstich!
Sei ein Held —
Wie bei andern Sachen
Wahre dir dein Lachen,
Lach' auch über dich!
Seine Nlajestät sogar
Aergert die Barone,
Dutzt mich nun schon sieben Fahr —
Gestern in mein krauses Haar
Drückt' er seine Krone!
Schmeichelnd war des Spieles Sinn,
Wie ich's dreh' und wende,
Db ich selbst ein König bin,
(Oder er am Lnde —
Narr! ach Narr —
Werde nur nicht eitel.
Hüte deinen Scheitel
vor dem Sonnenstich!
Sei ein Held —
Wie bei andern Sachen
Wahre dir dein Lachen,
Lach' auch über dich!
Hanns von Lumppcnberg
*i Alle Hechte Ueberbreiwln u. 1. W gegenüber
X Orbebauen.