Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (18.1913, Band 1 (Nr. 1-27))

Begräbnis im Frühling

'VertautdRe Rollen

$onit halt du frol) die kecke Zchülermütze
Wlt Hellem Zungenblick vor mir geschwenkt
Und grühtelt lachend oll vom Zeder-Zitze,
Wenn du dein Zahrrad rasch vorbeigelenkt.

Doch heute, aus den altgewohnten Wegen,

Wo herb der Lenzsturm wühlt im Zlckergrund,
Kommst du in Zonntagslrühe mir entgegen
Und gruhlo; bleibt dein sahlgeschloslner Mund.

Der Trocu; hat die Zlugen autgeschlagen —
Wo Nt dein Llick, der sich von mir verlor?

Zm Zarge bringen lie dich hergetragen,

Und um die Llumen lliegt ein

schwarzer Zlor.

Der hebt sich seufzend in die kalten Lülte;
Und wie lein Schatten bang herüberweht,
Deckt er das Zirnlicht blauer Zeilenklükte,

Da; über Wäldern fern am Himmel lteht.

5o gehst du hin. Und heute, lieber Knabe,
Zieh ich mit meiner Mütze in der Hand
Und läge dir auf deinen Weg zum grabe
Den letzten grutz au; diesem Zruhlingsland.

Iranr Lsngheinrich

geheime Äehmul

kl; kommt kein Zvort au; einer reinen Seele,
Das nicht voll IVehmut wäre, natz von Tränen;
Und tritt'; auch hell und klingend durch die Kehle,
geboren ilt e; doch au; Leid und Zehnen.

Wie wollt' heut mein: „Zch lieb' dich"

jubelnd klingen,
Zchalmeienklang! Du neigst dein Haupt in Demut.
Du Zeine fühlst drin meine Seele schwingen,
Und wa; die Zeele schwingt, ilt Leid

und Wehmut ....
Hugo Zaiu;

Fritz Gärtner (Schloß Mallinckrodt)