Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (25.1920, Band 1 (Nr. 1-26))

davon. Belfernd stürzt der Spitz ihnen nach. Der Bub packt den Stecken
und jpringt hinterdrein.

* * *

Nacht ists. Still ists geworden, totenstill auf der Alm. Das üeufels-
wetter hatfichverzogen. Klar und groß funkeln die Sterne am Himmel.
Rur von den Bäumen um die Hirtenhütte herum trieft es noch facht.
Auf der Liegerstatt in der engen Kammer horcht der Bub und sinniert.
„Dbs wohl noch dran denkt, das Madl, daß kommen hat wollen?
Wird ihr schon 's Wetter vertrieben haben, mein U" Durch eine Ritze

in der Balkenwand lugt er hinaus. — Grad rückt der Mond über
den Berggrat hinauf. Lin Lcklein des Sees erfchimmert im Licht.
Leise murmelt des waffer am Kies. Da fchallt ein Scharren vom
Strande, und ein Wiehern fliegt auf. Zwischen den Latschen scharrt
pechschwarz im hellen Mondschein ein Roß, den Kopf mit der zottigen
Mähne am Boden. Blasen bullern auf aus dem Dunkel über dem
See, und plötzlich schießt es bleich draus hervor: der Schädel vom
Grunde! Mit langen Knochenarmen greifts aus dem Wasser nach
dem 8elsblock lm Lichte am Ufer, und das Gerippe steigt aus der 8 lut.