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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 30.1925, Band 1 (Nr. 1-26)

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https://doi.org/10.11588/diglit.3888#0262
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30. Jahrgang

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192? / H-s, 10

EIN ABENTEUER PAGANINIS

NACH DEM ITALIENI S_C HEN VON RICHARD ELCHINGER

Der dämonische Geiger Paganini, der vor hundert Jahren Europa
durch sein Geigenspiel in einen orphischen Taumel versetzte, hat einem
Zirkel froher Freunde einmal erzählt, auf welche Weise er die Be-
kanntschaft einer von ihm sehr geliebten Dame gemacht hat.

Hier folgen seine eigenen Worte.

„Ich befand mich in Mailand, und zwar in der übelsten Laune, ui-o
nicht eben bei bester Gesundheit. Mein Herz war leer, und aus dieser
Leere entstand meine Melancholie.

Eines Tages begegnete ich einem Freunde, der mir sagte, die schöne

Rosina, meine Landsmännin sei zu Mailand angekommen. Mein
Blut kochte, wie ich's vernahm, und von der trägsten Existenz ging
ich augenblicklich in die regsamste über.

Wo wohnt sie?

Ich weiß es nicht. Aber heute nach Tische sollst du's erfahren, und
zwar im Cafe dei Servi, wo ich dich treffen will!

Wir trennten uns. Die Zeit währte ewig, sie wollte nicht ver-
schwinden. Ich ging hin und her. Eilte von Cafe zu Cafe, von
Corso zu Corso.

Die Waffen des Mars

Lithographie von Lovis Corinth

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Lovis Corinth: Die Waffen des Mars
Richard Elchinger: Ein Abenteuer Paganinis
 
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