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Junge, Friedrich
Syntax der mittelägyptischen Literatursprache: Grundlagen einer Strukturtheorie — Mainz/​Rhein: Verlag Philipp von Zabern, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.70996#0025
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eignete Abwandlung der Darstellung, die der gewöhnliche, auf Anhieb „erkennbare" Adverbial-
satz finden würde:

(3-2)

[Nomen] SUBJEKT [adverbielle Bestimmung] prÄDIKat

ADVERBIALSATZ

Solche Darstellungen geben für beide Gruppen, die der „offenen" wie die der „verdeckten"
Adverbialsätze die Glieder wieder, die den Satz „konstituieren". Unabhängig davon wie der
Inhalt der Klammern jeweils aussieht, muß immer jeweils ein Element aus jeder Substitutions-
klasse, für die die Klammern stehen, notwendig vorhanden sein, damit man von einem Satz
sprechen kann. Die Klammern symbolisieren die „Konstituenten" des Satzes und da keine
Klammer allein ohne die andere einen Satz bilden kann, symbolisieren sie die „unmittelbaren
Konstituenten des Satzes" selbst. Konkreter: Es muß etwa in der mit „Subjekt" und „Prädikat"
indizierten Klammer immer etwas stehen, für die Struktur des Satzes ist es aber unwichtig, ob
in der Klammer „Prädikat" rh.n=f qd=j stünde oder nur rh.n=f, d. h. ob rh.n=f qd=j oder rh.n=f
allein die „unmittelbare" Konstituente bilden. In rh.n=f qd=j allerdings sind sowohl rh.n=f als
auch qd=j nur „mittelbare" Konstituenten des Satzes und erst zusammen „unmittelbare Kon-
stituente". Eine andere Form der Darstellung könnte nun sein:
(3-3)

[dd.n=f nn rh^f qd=j...] ADVERBIALSATZ


[dd^f^SUBJEKT lr^f qd=j ...] pRÄDIKAT


[rh.n=fl ...

[qd=j]...

Eine solche Darstellung hat mehrfache Gliederung. Einmal kann man in einem senkrechten
Ordnungsschema die „Ebenen" (1) des Satzes, (2) der unmittelbaren Konstituenten, dann (3) der
„mittelbaren" Konstituenten (die unmittelbare Konstituenten der unmittelbaren Konstituente
des Satzes sind) voneinander scheiden. In einem waagerechten Ordnungsschema kann man
„Zweige" unterscheiden, (1) den Zweig des „Subjekts", (2) den Zweig des „Prädikats", die
ihrerseits und relativ unabhängig voneinander „verzweigen". Die Konstituenten stehen schließ-
lich noch in einer linearen Beziehung zueinander, die Reihenfolge ihrer „Positionen" im Satz ist
im Ägyptischen im allgemeinen fest, das Ägyptische hat feste Satzstellung.
3.1.1.2 Der Aufbau der Konstituenten
Bevor aber die Aufstellung der Substitutionsklassen oder jetzt auch der „Konstituenten-
klassen" des Adverbialsatzes weiter verfolgt wird, muß die Zusammensetzung dieser unmittel-
baren Konstituenten aus ihren Konstituenten und der Charakter dieser mittelbaren Konsti-
tuenten bei Besetzung durch Verbalformen ausführlicher zur Sprache kommen.
Die Konstituenten brauchen nicht notwendigerweise nur aus etwa einem Nomen zu be-
stehen. Sie schließen auch ganze Syntagmen ein, die von einem Nomen „repräsentiert" werden,
in dem von einem Nomen als Nukleus Satelliten (Genitive, Attribute, usw.) abhängen, einer

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