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Kalinowski, Lech [Editor]; Muzeum Narodowe w Krakowie [Editor]; Niedzica Seminar <4, 1987> [Editor]
Late Baroque art in the 18th century in Poland, Bohemia, Slovakia and Hungary: Niedzica Seminars, 4, October 15-17, 1987 — Niedzica seminars, Band 4: Cracow, 1990

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.41590#0155

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Anna Petrovâ-Pleskotové
Bratislava

DIE SPÄTBAROCKE MALEREI IN DER
SLOWAKEI UND IHRE STELLUNG IN
DER MITTELEUROPA ISCHEN KUNST

Nach Ablauf des der Kunst wenig holden 17. Jh., als der Wir-
belsturm der osmanischen Eroberungen und der gegen Habsburg
gerichteten Ständeerhebungen über das Territorium der heutigen
Slowakei, damals Bestandteil des ehemaligen Ungarns hinwegfegte,
schasfte das politisch und wirtschaftlich stabilisiertere 18. Jh.
günstigere Voraussetzungen für die Entsaltung und Geltend-
machung der bildenden Kunst. Mit der desinitiven Vertreibung der
Türken aus der Donauebene und der endgültigen Niederschlagung
der Kette wiederholter Ausstände des ungarischen Adels ver-
stummte das sast ununterbrochene hundertjährige Waffengeklier.
Der Friede von Satu Mare 1711 stärkte gleichermassen die Posi-
tion des Herrschers und des Wiener Hoses wie auch die Gegen-
resormationsbestrebungen der von diesen unterstützten katho-
lischen Kirche und schuf in jeder Hinsicht Voraussetzungen sür
die Durchsetzung der absolutistischen Tendenzen de Habsburger.
Die neuen Verhältnisse zeitigten auch Auswirkungen auf die
weitere Entwicklung der bildenden Kunst. In markanter Weise bee-
influssten sie die Orientierung der Malerei und Formung ihrer
Programme. In deren Vordergrund gelangte vor allem die Aufgabe,
die Position von Kirche und Herrscher zu sestigen, die kirchliche
und feudale Macht zu repräsentieren.
Das Frühbarock des 17. Jh., welches unter den spezifischen
hiesigen Bedingungen und der dominanten Stellung des Protestan-
tismus in den Reihen des aufständischen Adels und Bürgertums
lange Zeit mit den Residuen der Renaissance und mit dem Hollän-
dischen und sächsischen Manierismus konsrontiert und durch-
flochten war, wurde im 18. Jh. durch eine Etappe abgelöst, die
durch wachsenden Einsluss der einzelnen internationalen Strö-
mungen des Barock charakterisiert war. Deren Koordinaten sind
besonders durch Impulse aus der Donaugegend, hauptsächlich aus

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