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Kames, Henry Home; Dycksche Buchhandlung [Hrsg.]; Dyck, Johann Gottfried [Bearb.]
Grundsätze der Critik: in drey Theilen, aus dem Englischen übersetzt (2) — Leipzig: in der Dyckischen Handlung, 1763 [VD18 90778871]

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https://doi.org/10.11588/diglit.48876#0406
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Z98 Von den Schönheiten Cap. iZ.

IV. Abschnitt.
Von der Versification.

/Obgleich die Mustk des Verses von jedem
Sprachkünstler behandelt worden/ so verdient
sie doch noch mehr Aufmerkstmckeit, als mcm bis-
her darauf gewandt hat. Das Subjekt ist genau
mit der incnschlichen Natur verbunden, und wir
können es nicht vollkommen entwickeln, ohne dazu
verschiedne feine und dclicate Gefühle zu Hülfe zu
nehmen. Wenn wir die Untersuchung anfangen
wollen, müssen wir vorher die vorläufige Frage
beantworten: Durch welches Kennzeichen wird der
Unterschied des Verses von der Prosa bestimmt?
Die Erklärung dieses Punktes ist nokhwendig,
wenn sie auch zu keiner andern Absicht diente, als
die Natur und die Schranken unsres Subjekts zu
bestimmen. Dieses unterscheidende Kennzeichen
zu entdecken, hat vielleicht nicht so wenige Schwie-
rigkeiten, als man bey der ersten Betrachtung
glauben kann.
Man hat in der That Regeln zum Bau einer
-jeden verschiednen Versart. Jede besteht aus
Füssen, deren Anzahl und Manmchfaltigkeit be-
stimmt ist. Die Prosa, die zwar auch aus Füs-
sen besteht, ist dennoch ungebundner, und kaum
 
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