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Kames, Henry Home; Dycksche Buchhandlung [Hrsg.]; Dyck, Johann Gottfried [Bearb.]
Grundsätze der Critik: in drey Theilen, aus dem Englischen übersetzt (3) — Leipzig: in der Dyckischen Handlung, 1766 [VD18 9077888X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.48875#0275
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267

xxii? Cap.


Von epischen Md dramatischen Werken.
Tragödie und das epische Gedicht sind im
Wesentlichen sehr wenig verschieden; in
beyden hat der Dichter denselben Endzweck, zu
unterrichten und zu ergehen,und in beyden braucht
er dasselbe Mittel, die Nachahmung menschlicher
Handlungen. Sie sind bloß in der Art dieser
Nachahmung verschieden; die epische Poesie er-
zählt, die Tragödie stellt ihrs Begebenheiten so
vor, wie sie vor unfern Augen vorgehn; in der
erster» erscheint der Poet selbst als GeschichtschreiZ
ber, in der letztern giebt er uns die handelndell
Personen, und zeigt sich nie selbst H.
Die-
Das Gespräch in dramatischen Werken unter-
scheidet sie so deutlich von andern Werken der
Dichtkunst, daß noch kein Kunstrichter es für
nöthig gehalten hat, nach irgend einem andern
unterscheidenden Kennzeichen zu forschen. Aber
mau hat sich viel unnütze Mühe gegeben,das epi»
fche Gedicht durch ein charakteristisches Kennzei-
chen zu unterscheiden. Bossu sagt, „Cs ist eine
„Erdichtung, in Versen geschrieben, deren Ab-
„sicht ist, die Sitten durch Lehren zu bilden,
wesi
 
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