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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0178
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170

II. Beschreibung der Fundstücke

einem Vierpaß von Wellenmäandern umgestaltet; oben ein reiches Band schräggestellter Doppel-
spiralen, die Efeublättern ähneln. Beide Muster oben S. 32 Abb. 11 nach Evans, Palace of Minos
II 201 Abb. 110 B (= Shaft Graves 52 Abb. 40). Im Hauptbild nach rechts aufgebäumte Hengste,
rein ornamental übereinandergestellt. Reste von 3 erhalten, es waren einst wohl 4—5.

1434-1466. Taf. IX. X und Abb. 9 ff. (oben S. 31 ff.). Die folgenden Bruchstücke werden
nach den Nummern Heurtleys, a. a. 0.127 ff. aufgeführt.

III. Abb. 9 nach Heurtley 130 Abb. 29. Br. 94. D. 13. Reichel 25 Nr. 3.

Aus 5 Stücken. 4 senkrechte Streifen zwischen glatten Rahmenleisten. Oberer Abschluß unbe-
kannt. Zwei Paare gegenständiger Spiralbänder mit runden Scheiben in den Zwickeln.

VII. a)H.35. Br.53. D. 12. Reichel 28 f. Nr. 7 a. Heurtley 133 Taf. 21.

Aus 2 Stücken. Rechts senkrechter Spiralbandrahmen, links unter einer wagrecht trennenden
Leiste Vorderteil eines nach rechts sprengenden Pferdes. Vom Bilde über der Leiste nichts als
glatter Grund erhalten, hier war also auch wohl ein sprengendes Tier, ziemlich hoch über der
Bodenfläche, dargestellt. Vgl. Nr. 1428/9, denen auch Technik und Stil entsprechen.

b) H. 26. Br. 54. D. 12. Schi. 107 Abb. 148. Heurtley 133 Taf. 21.
Eckstück mit Rahmen und Spiralband.

c) H. 20. Br. 21. D. 12. Heurtley 133.
Randstück mit Spiralband.

VIII. Abb. 12 nach Heurtley 134 Abb. 30. Reichel 29 Nr. 8.

a) H. 47. Br. 45. D. 11. Aus 2 Stücken. Links Rand: flacher Wellenmäander zwischen 2 glatten
Leisten. Reste von 2 durch eine glatte Leiste getrennten Bildfeldern. Oben vierspeichiges Wagen-
rad, davor am Boden eine große, nach links gerichtete Lanzenspitze. Unten die. Köpfe zweier
Männer nach rechts. Von dem hinteren auch der rechte Unterarm erhalten, der eine Schleu-
der (?) zu schwingen scheint. Primitive Gesichter, große runde Augen. — b) H. 30. Br. 24.
D. 11. Schi. 107 Abb. 146. Untere Randleiste mit flachem Wellenmäander, darüber Pferdehuf
nach rechts. — c) H. 27. Br. 30. D. 11. Eckstück mit Randleiste (flachem Wellenmäander) und
Rest einer großen Spirale. Dazu noch ein Randfragment d.

IX. Abb. 12 nach Heurtley 134 f. Abb. 30. Reichel 28 f. Nr. 7 b und 9.

a) H. 23. B. 32. D. 11. Oben vielleicht Rest eines Wagenrades (?); darunter Oberkörper eines
nach vorn geneigten Mannes mit vor- und zurückgestreckten, geknickten Armen. Vor dem Kopf
Rest der Lanze (?) eines Gegners. Hinter dem Manne Unterschenkel eines kopfüber herabstür-
zenden. Sehr rohe Arbeit. — b) H. 32. Br. 42. D. 12. Aus 2 Stücken. Unten doppelte, glatte
Rahmenleiste, darüber 2 vierspeichige Räder nebeneinander und der Rest des Wagenkorbes.
Rechts Hinterbein eines nach rechts laufenden Pferds, darüber Zügel und noch höher undeut-
liche Reste, vielleicht von einem vornüberstürzenden Manne.

X. Abb. 13 nach Heurtley 136 Abb. 31. Porös.

a) H. 33. Br. 28. D. 16. Schi. 104 Abb. 143. Sch. 207 Abb. 156. Reichel 29 Nr. 10. Vermutlich im
Hause der Kriegervase gefunden. Linkes Randstück mit 2 parallelen, glatten Rahmenleisten.
Unmittelbar vor ihnen ein fast verkrüppelt anmutendes Männchen, anscheinend nackt, nach
rechts, die Rechte vor die Brust gelegt, in der Linken ein bogenförmiger Gegenstand (ein Wurf-
holz?). Das Haar ist durch 2 parallele Linien angegeben, die obere fein quergekerbt. Rohe, der
bloßen Ritzung ähnliche Technik. — b) H. 29. Br. 20. D. 16. Reichel 29 Nr. 11. Bruchstück
mit unterer, glatter Rahmenleiste, darüber, frei im Räume schwebend, die Unterschenkel eines
nach rechts laufenden Mannes. Heurtley glaubt einen „negroiden" Menschentypus hier zu er-
kennen und vergleicht die knossischen Fayenceplättchen bei Evans, Palace of Minos I 310
Abb. 230, sowie das Silberrhyton Nr. 481 Abb. 35 f. Jedesfalls sind die Menschen auf diesen und
den folgenden Bruchstücken von den normalen mykenischen sehr verschieden.
 
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