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III. Theil. IX. Capitel.

theils kann es auch auf sehr mannichfaltige Weise,
durch Yersuche die im Wesentlichen mit dem ohigen
tibereinstimmen beobachtet werden. Zu den auffal-
lendsten Erscheinungen dieser Art gehören folgende :
a) fühibare Erschütterung der Luft am Ende einer
grossen Orgelpfeife, wenn man die flache Hand uber-
die Oeffnung der Pfeife hält; b) sichtbare Erschüt-
terung des in einem Kelchglase oder in einer Glas-
glocke befindlichen Wassers, Weines etc., wenn
der Glasrand gestrichen wird; sichtbare Bebung der
in der Luft schwimmenden, vorzüglich beleuchteten
Rauch- oder Staubtheilchen, in Zimmern worin Mu-
sik gemacht wird etc. Tröpfelt man etwas reines
Wasser auf eine Glasscheibe, die mit den Fingern,
oder noch besser mittelst eines eigenen Stativs durch
eine Schraube gehalten wird (vergl. Taf. III. Fig. 16.).
und streicht dann den Piand derselben mit einem
Violinbogen, so geräth das Wasser nach entgegenge-
setzten Richtungen in deutliche wellenförmige Bewe-
gungen, bestäubt man zuvor das Wasser mit Bärlapp-
saamen, so werden die kleinen Staubtheilchen auf
dem schwingenden Wasser in ähnlichen Piichtungen
auseinander geworfen, sich theils neizförmig durch-
kreuzend, theils verschiedenen krummlinigten Rich-
tungen folgend, die sie auch nach dem Aufhören des
Klanges beibehalten. Bei einer langen gespannten
schwingenden Saite, kann man die Schwingungen se-
lien und wenn sie so langsam von Statten gehen, dafs
man nichts hört, auch zählen. Läfst man (nach
Yoüng vergl. Transact. phiios. 1800. S. 135) auf eine
von den tiefsten Saiten eines viereckigten Pianoforte,
um welche ein feiner Silberdrath spiralförmig gewun-
den ist, einen concentr. Lichtstrahl durch ein Fenster
 
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