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Von dem Schalle,

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so darauf' fallen, dafs wenn die Saite aus dern gehö-
rigen Gesichtspuncte betrachtet wird, der Strahl kleiti
oder schmal, glänzend nnd volltommen alle Gewinde
des Drathes bescheine, so werden die erleuchteten
Puncte der zuvor in Schwingung gesetzten Saite (wel-
che dabei der Saite eine Aehnlichkeit mit einer in
die Runde gedrehten gliihenden Kohle geben), die
Richtungen der Schwingungen bezeichnen, und deni
Auge eine Lichtlinie darstellen, die mit Hiilfe ei~
nes Microscops sehr genau beobachtet wnrden kann.

2) Erst wenn eine schwingende Saite 30—32 Schwin-
gungen in einer Secunde macht, fängt der Ton an,
für das menscliliche Ohr hörbar zu werden; es ist
dieses der tiefste hörbare Ton, so wie der höch-
ste hörbare derjenige ist, der durch 7552 Schwingun-
gen in einer Secunde entsteht. Da wir der Erfahrung
gernäfs in einer Secunde ohngefähr nur y — 9 zu
zählen vermögen, so folgt, dafs wir auch selbst bei
dran tiefsten hörbaren Toue, die Schwingungen nicht
abzählen und uns nicht durch die Bestimmung der
Zahl der einzelnen Zeiträume jeder Schwingung der
Tiefe oder Höhe des Tones bevvufst werden, un^
mithin über die absoluten Geschwindigkeiten
der Schwingungen, durch das Gehör nicht unmittel-
bar zum Bewufstseyn gelangen. Uebrigens gilt die
'Hörbarkeit jener langsamen und schnellen Schwin-
gungen nur für das gesunde Gehörorgan der meisten
Menschen , und wohl ist es möglich, dafs andere hö-
rende Wesen noch weit langsamere oder weit schnel-
lere Schallschwingungen mit Wohlgefallen zu verneh-
men vermögen.

3) Das Werkzeug des Gehörs (Auditus) ist das
sehr mannichfach zusaimnengesetzte Ohr (Auris),
 
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