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Kauz, Constantin Franz Florian Anton von
Beobachtung über das Wort Oesterreich: Entgegengesetzet einer Beobachtung (Titl.) H. Prof. Gottscheds — Wien, 1760 [VD18 14057506]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26018#0009
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G (2) G 5
keinen erheblichen Grund für sich hat, dennoch in Zu»
sammenhaltung mit einer andern, welche nichts als
Gründe wider sich hat, einen Grad wahrscheinlicher
wird: so trete ich lieber demjenigen bey, welcher die
vorhabende Benennung von dem Könige Ester, der
nach seiner Meynung unsre Landschaft einstens sollte
beherrschet, und erblich gemachet haben, hergeholet
hat. Woher weis es der Hr. Professor, wer, oder
welcher Schriftsteller hat es ihm vertrauet, daß un-
ser ihiges Oesterreich jemals illria genennet worden?
Ich weis wohl, daß der mit einem aus Asien von un-
fern Voraltern mitgebrachten Worte belegte Dana-
sirsm auch von den Lateinern Iller gescholten wor-
den. Es ist aber ein von allen Gelehrten angenom-
mener Satz, daß er erst außer dem itzigen Deutschlan-
de, tief in Ungarn diesen Titel bekommen, in unsren
Landen aber immer die Dana geheißen habe: * gesetzt auch

* So spricht noch dos Volk in
ganz Oesterreich. Und eine Muth-
maßunz ans den Spuren des Wor-
tes Danubius, wie auch des orien-
talischen Flußes Dunuis, dec sich
eben in den mäotischen Sumpf ec-
gcußt, wo unsre Vocältern hcrge-
zoqen, kömmt ihm zu statten; wo-
hingegen Donau sehr gezwungen ist.
Dergleichen uralte, und gmc Wör-
ter haben wir mehr in Oesterreich,
um die sich niemand bekümmert:
Lin Cxcmpel giebt das Wortpftns-
tag, westen wir uns den von allen
übrigen Deutschen sogenantcnDon-
nerstag anzudeutcu beständig bedie-
nen , lind das nur bey Reinke voos
im Plattdeutschen vorkömmt, wo
gleich im Anfänge Ppnkste dach ge-
lesen wird. Neulich hat Herr von
Rhauztn Lpiii. äe ritu iZnis in
ldlutuli g gouuuis üaptilkos auch ein
artiges Wort in dem Sunawcnd-
fcur entdecke, dessen Meldung in
einer österreichischen Tbronick von
1467. welche der große Lehrer
Dentschlandes Baron von Senken -
hcr§ in ftiNkll SslsSi« ssuris L Ili-

Az es
üor. 1°. v. hecausgegeben, öfters
geschieht. Als z>. i ir. AufSt. Jo-
hannisraa zu Suntwcnden. p.
rzZ.aufSc.Iohanstag Gunwen-
den, p. 152. An G. Johans Abend
zu Sunwendten. p- 15z. an Gt.
Johans lAacht zum Sunwendten.
Und besonders p- zry. des von
pncchhaimb Sach ward ausgc-
stelt bis auf Gunewcndten. Man
kann auch die Ursache abnehmen,
warum die alten christlichen Deut-
schen die astronomische Beobachtung
dcs Sonncnwcndens zu dem Festta-
ge Johann des Täufers setzten, näm-
lich , um selben von andern Johan-
ncsfcsten zu unterscheiden. Denn
x.igz. steht: An St. Jshanskag
2-//sticham. Warum aber
die ältesten Deutschen die Wendun-
gen der Sonne so genau beobachtet,
und Merkmaalc ihres Fleißes den
Nachkömmlingen hinterlassen, s.
in angeregter Epistel. Dennoch bat
Hc. D. Kortbolt, der das Register
zu dem V. Th. der S-nk-nb-rgischen
Sammlung gemachet, Gewen-
den für ciucu Okt in Oesterreich
 
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