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Mader, Felix [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,15): Bezirksamt Amberg — München, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.29172#0051
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Ehenfeld.

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und erbaute die Sakristei nördlich vom Turm. Im 16. oder 17. Jahrhundert fand Kirche,
abermals eine Verlängerung des Langhauses statt, und zwar wurde dieses letzte Baugeschichte.
Drittel des Schiffes höher gebaut, als der ältere Teil war und gewölbt, während
jener ein Holztabulat besaß. Der Westgiebel war mit Staffeln ausgestattet. 1782
fand durch Wolfgang Diller ein Umbau statt. Die Langhausmauern wurden auf
gleiche Höhe gebracht, die »überflüssig kostbare Wölbung« der westlichen Partie
herausgeschlagen und die ganze Kirche mit einem durchgehenden Holzgewölbe ver-
sehen, außen vier Pfeiler angesetzt. Der »alt antige Stafflgiebel« wird wohl auch
damals abgetragen worden sein. 1787 geriet der Turm bei einem großen Dorfbrand
in Feuer und brannte aus. Die Kirche wurde bis auf die Orgel gerettet. (Kreis-
archiv Amberg, Nr. 1742. Mit den Baurissen des Wolfgang Diller.)

Beschreibung. Rechteckiger Chor, ohne Einziehung; Trennung vom Beschreibung.
Langhaus durch eine eingezogene Chorbogenmauer. Tonne mit Stichkappen auf ein
Joch. Langhaus zu drei Jochen. Tonne mit Stichkappen. Der Turm ist dem
Chor östlich vorgelegt, und zwar gegen die südliche Ecke. Sakristei nördlich
vom Turm.

Im Untergeschoß des Turmes Rippenkreuzgewölbe auf einfachen Eckkonsolen;

Tellerstein. An der Westseite ist der ursprüngliche romanische Triumphbogen er-
halten, jetzt mit einer schwachen Mauer zugesetzt. Das Erdgeschoß des Turmes ist
demnach romanisch und diente einst als Chor. Kämpfer am Triumphbogen mit
Platte und Wulst. Schrägsockel. In der Sakristei Kreuzgratgewölbe mit abgerundetem
Wappenschild im Schluß.

Am Turm außen im Erdgeschoß gegen Osten romanisches Schlitzfensterchen,
gegen Süden Spitzbogenfenster mit Nase. Schallöffnungen gegen Norden gekuppelt,
spitzbogig mit Nasen. Abgestumpftes Pyramidendach mit Laterne.

Hochaltar. 1791 durch den Schreiner Leonhard Bacher und den Bild- Einrichtung,
hauer Friedrich Wagner, beide von Amberg, verfertigt. (Kreisarchiv Amberg
Nr. 2029.) Stattlicher Rokokoaufbau mit vier Säulen und Seitenfiguren auf ge-
schweiften Streben. Altarbild neu.

Seitenaltäre mit Säulen und Seitenfiguren. Um 1730. Gut. Bilder neu.

Kanzel mit gedrehten Säulchen und Evangelistenfigürchen in Muschelnischen.

Um 1700.

Orgel. Klassizistisch. Um 1800.

Gegenüber der Kanzel Kr uzif ix. (Fig. 26.) Barock, vortrefflich in Haltung Kruzifix,
und Ausdruck. Holz, bemalt. H. ca. 1,70 m.

An der Westseite des Schiffes zwei Ölbilder in reichgeschnitzten Rahmen.

Um 1700.

Taufschüssel. Kupfer. Im Fond Relief der Verkündigung, umgeben von
einem Renaissanceblumenkranz. 16. Jahrhundert.

An der Südseite der Kirche außen zweiSteinfiguren Petrus und Johannes. Steinfiguren.
Von einer ölberggruppe. Derbe, verwitterte Arbeiten der zweiten Hälfte des
15. Jahrhunderts1). Sandstein. H. 1,50 m. Die Olbergkapelle an der Südseite des
Langhauses wurde 1782 abgebrochen. (Kreisarchiv Amberg, Nr. 1742.)

J) Bezüglich des Ehenfelder Ölberges berichtet der Pfleger von Hirschau im Jahre 1569
(am 13. Januar) nach Amberg, das Götzenwerk sei in Hirschau weggeschafft, nur in Ehenfeld stehe
noch der Ölberg, der aber, sobald es die Witterung erlaube, gleichfalls entfernt werde. (Plass
[vgl. S. 8] bei Hirschau.)

Heft XV.

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