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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,15): Bezirksamt Amberg — München, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.29172#0138
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I I 2

XV. B.-A. Amberg.

Burgruine.

Geschichte.

Beschreibung.

1467 (MB. XXIV, 690) und noch 1477 nennen sich die Punzinger vom Rostein.
(VO. X, 314.) 1480 findet sich die Bezeichnung »auf dem Taubnpach«. (Reichs-

archiv München, Literal, des Klosters Ensdorf, Nr. 10V3, S. 241.) Der Hof Tauben-
bach liegt unmittelbar unter dem Rostein. Ob sich die Punzinger um 1480 einen
bequemer gelegenen Sitz im Tale geschaffen hatten oder ob Taubenbach gleich-
bedeutend mit Rostein zu fassen ist, läßt sich nicht entscheiden. (Vgl. den näm-
lichen Fall bei Scharfenberg-Ursensollen, S. 127.)

Schon um Mitte des 16. Jahrhunderts war die Burg zur Ruine geworden, wie
die Abbildung auf Karte Nr. 3191, die um diese Zeit entstanden ist (vgl. S. 7),
beweist Christoph Vogel bezeichnet Rostein im Jahre 1600 als »Ein Alt Zer-
brochen Burckhstal! ausser der Grenitz (sc. des Amtes Burglengenfeld) im Amt
Rieden«. (Libellus Chronologicus et Topographicus Des fr. Pflegambts Lengfeld . . .
durch Christophorum Vogelium, Pfarrern Zu Regenstauff Anno Salutis MDC, fol. 45.
[Kreisarchiv Amberg, Zugang 30, Fasz. 22, Nr. 376.])

Beschreibung. (Grundriß Fig. 86. — Schnitt Fig. 87. — Ansichten Fig. 88
u. 89.) Die Ruine liegt malerisch am Nordwestabhang der über Taubenbach und
Spieshof gelegenen mäßigen Berghöhen in tiefer Waldeinsamkeit. Ein nicht breiter,
aber tiefer Halsgraben trennt den Burgbering vom Hinterland. Die Burg war nur
von mäßiger Größe. Vom turmartigen Wohnbau stehen noch größere Stücke der
Umfassungsmauern. Die Südseite fehlt ganz. Der zwei- bzw. dreigeschossige Bau be-
sitzt im Untergeschoß zwei kleine, rechteckige Lichtschlitze. Im Obergeschoß öffnet
sich an der Nordseite gegen die Westecke eine türartige, im Segmentbogen ge-
schlossene Öffnung. Außen an der Mauer ein Kragstein erhalten. Hier befand sich
demnach ursprünglich ein Ausbau (vielleicht Abort). An der gleichen Wand ein

Fig. 88. Rostein. Ansicht der Burgruine von Norden.
 
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