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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0135
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Hemau.

III

WEGKAPELLE. Matrikel R., S. 218. WegkapeMe.
1776 von dem Pfleger v. Pestalozxa erbaut. (MÜLLER, S. 251.) Seit 1807 in
Privatbesitz und profaniert.
Jetzt Scheune. Eingezogener halbrunder Chor; Ecken gegen das flachgedeckte
Langhaus abgerundet. Backsteinbau, verputzt. Ohne Bedeutung.
ANLAGE UND BEFESTIGUNG DER STADT. Akten über Erhal- Anlage und
tung der Ringmauern und Stadtgräben, 1598, 1596—1681. Nr. A 2967 und 2967 i/o
im Kreisarchiv Neuburg a. D.
Die nach einem einheitlichen Plan abgesteckte Stadtanlage zeigt den für baye-
rische Städtegründungen des iß. Jahrhunderts typischen Grundriß: ein langgestreckter
breiter Marktplatz, auf diesem das Rathaus, auf einem Nebenplatz die Pfarrkirche,
mit dem Markt nur durch schmale Gäßchen verbunden; zu beiden Seiten des Haupt-
platzes die Wohnhäuser, in der Regel nur in je einer Reihe. Die Gesamtanlage
bildet also ein ziemlich regelmäßiges Rechteck. Daß die Hauptstraße mitten durch
die Stadt gelegt wurde, hatte vornehmlich auch einen praktischen Zweck, der aus
dem ißßo erteilten Stadtrecht Ludwig des Brandenburgers für Hemau hervorgeht.
Es heißt hier: »Wir wellen auch, das die landtstrass durch die stat ge und nicht
aussen für, wann unser ambtleut den zoll nemmen sullen in der stat und nicht
anderswo.« (Quellen VI, 413.) Uber ähnliche Anlagen, die fast typisch sind für
bayerische Städtegründungen des iß. Jahrhunderts, vgl. Kunstdenkmäler Bayerns, I. Bd.,
Oberbayern, S. 2814 ff. Die erste urkundliche Erwähnung von Hemau als Markt —
1273 wird eine Urkunde »in foro Hembour« ausgestellt (Reg. Boic. III, 416) —
hängt denn auch wohl mit dieser Anlage, die nicht lange vorher planmäßig ausgeführt
worden sein mag, zusammen. (Lageplan Eig. 80.)
 
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